Zweite Chance

Länge:

94 Minuten (Blu-ray: 98 Minuten)

Altersempfehlung:

Ab 16 Jahren

FSK-Freigabe:

Ab 12 Jahren

Regie:

Susanne Bier

Darsteller:

Nikolaj Coster-Waldau, Ulrich Thomsen, Maria Bonnevie, May Andersen, Nikolaj Lie Kaas, Thomas Bo Larsen, Peter Haber, Ewa Fröling u.a.

Genre:

Thriller , Drama

Land:

Dänemark, Schweden, 2014

Andreas, ein junger Polizist, und seine Frau Anna haben sich ihren größten Wunsch erfüllt: ein Baby. Zu dritt leben sie in einem Haus am Meer. Tagsüber kümmert sich Anna um den ein paar Wochen alten Alexander, nachts beruhigt Andreas den Sohn, wenn er schreit. Eine perfekte Familie möchte man meinen. Umso erschütterter ist Andreas, als er zusammen mit seinem Kollegen Simon bei einem Routineeinsatz in der Wohnung eines Junkie-Paars ein völlig vernachlässigtes Baby findet. Es ist genauso alt wie sein Sohn. Doch da das Kleine nicht unterernährt ist und keine Spuren von Gewalt trägt, gibt es keinerlei rechtliche Handhabe, Mutter und Kind zu trennen. Die Geschichte erfährt eine jähe Wendung, als eines Nachts Alexander tot in seiner Wiege liegt. Während Anna einen Nervenzusammenbruch bekommt und ihrem Mann verbietet, einen Arzt zu holen, fasst Andreas einen folgenschweren Entschluss: Er dringt in die Wohnung der Junkies ein und vertauscht die Babys.

Oscar-Preisträgerin Susanne Bier beschreibt in ihren Dramen, wie z.B.„Open Hearts“, „Brothers – Zwischen Brüdern“ oder „In einer besseren Welt“, immer wieder harte Einschnitte in geordnet erscheinenden Familienverhältnissen und lotet dabei die Abgründe zwischenmenschlicher Beziehungen aus. Eine eindeutige Einteilung in „Gut und Böse“ gibt es bei ihr nicht. Das macht ihre Filme so bewegend und nachhaltig, wie auch ihren neusten Psychothriller „Zweite Chance“. Denn hier gibt es nicht nur die oben beschriebene unerwartete Wendung, sondern es folgen andere, die zeigen, dass das Leben nicht so eindeutig und logisch abläuft, wie wir manchmal denken oder es uns wünschen. In dunkle, bedrückende Farben gesetzt und in eine Krimihandlung eingebettet, behandelt hier Susanne Bier wesentliche Fragen nach Eltern-Kind-Beziehungen. Für ihren Film hat sie sich hochrangige Stars gesucht, angefangen bei Nikolaj Coster-Waldau („Mama“, „Stealing Rembrandt – Klauen für Anfänger“, „Game of Thrones“, über Ulrich Thomsen („Adams Äpfel“, „Das letzte Schweigen“, „Brothers – Zwischen Brüdern“) bis hin zu Maria Bonnevie („Reconstruction“ , „Was niemand weiß“) oder das dänische Top-Model May Andersen, die eindrücklich die Widersprüchlichkeit der von ihnen gespielten Figuren auf die Leinwand bringen. Der versöhnliche Schluss den die Regisseurin dann für ihren so vielschichtig und teilweise auch verstörend angelegten Film findet, überrascht, ist er doch der komplette Gegensatz zu allem vorher Gesehenen.