Hannes

Länge:
91 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
25.11.2021
Regie:
Hans Steinbichler
Darsteller:
Johannes Nussbaum (Hannes), Leonhard Scheicher (Moritz), Hannelore Elsner (Frau Stemmerle), Heiner Lauterbach (Dr. Klaus), Gabriela Maria Schmeide (Schwester Walrika)
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland, 2021

„Wo du hingehst, da gehe ich auch hin“, heißt es in Astrid Lindgrens Kinderbuch „Die Brüder Löwenherz“. Und genau diesen Schwur leisten sich auch die Freunde Hannes und Moritz, denn sie fühlen sich genauso eng verbunden wie die beiden Roman-Brüder.


Worum geht es im Film „Hannes“?


Am selben Tag im selben Krankenhaus geboren. Inzwischen sind die 19-Jährigen Hannes und Moritz unzertrennlich. Schon mit neun Jahren haben sie sich geschworen, Geld zu sparen, um später zusammen zum Kap Hoorn zu reisen. Dabei sind die Freunde so unterschiedlich. Hannes ist selbstbewusst, nimmt die Dinge in die Hand, ist überall beliebt, auch bei den Mädchen. Moritz dagegen ist verträumt und schusselig, sein Leben bekommt er nur schwer auf die Reihe. Als die beiden eine Motorradtour in die Südtiroler Berge unternehmen, hat ausgerechnet Moritz' Maschine eine Panne. Er hat vergessen, vor der Fahrt die Zündkerzen und die Batterie zu überprüfen. Hannes bringt das Motorrad wieder in Gang und überlässt seines dem Freund. Kurz darauf gibt es ein ohrenbetäubendes Scheppern: In einer Kurve hat Hannes die Gewalt über die defekte Maschine verloren und ist die Felsen hinuntergestürzt. Schwer verletzt wird er ins Krankenhaus eingeliefert und liegt im Koma. Tage, Wochen, Monate. Moritz muss mit seinen Schuldgefühlen fertigwerden und er will Hannes nicht im Stich lassen: „Wo du hingehst, da gehe ich auch hin“. Jede freie Minute verbringt Moritz bei ihm auf der Intensivstation. Und er führt für seinen Freund von nun an dessen Leben weiter, übernimmt dessen Arbeit als Pfleger im „Vogelnest“, einem Wohnheim für psychisch erkrankte Menschen, und schreibt dessen Tagebuch weiter, „damit Hannes keinen Tag verpasst“. Denn Moritz glaubt fest daran, dass sein Freund wieder aus dem Koma erwachen wird.


Was „Hannes“ so sehenswert macht:


„Hannes“ ist das Erstlingswerk der Bestsellerautorin Rita Falk, für das sich allerdings erst dann ein Verlag interessiert hat, als sie bereits mit ihren Eberhofer-Krimis bekannt geworden war. Zu schwere Kost – waren damals die Bedenken der Verlage. Leichte Kost ist bei dieser Geschichte in der Tat nicht zu erwarten, geht es hier um Abschiednehmen, um Verlust und ums Weiterleben. Doch nicht nur: Es geht auch um tiefe Verbundenheit, die Kraft der Hoffnung und die Liebe zum Leben.

Dass Geschichten der großen Gefühle und großen Bilder Regisseur Hans Steinbichler magisch anziehen, haben „Winterreise“, „Das Blaue vom Himmel“ oder „Eine unerhörte Frau“ gezeigt. In diesem Film findet er ein gutes Maß für die tragischen Momente, die immer wieder durch lebensbejahende, ausgelassene Rückblenden gebrochen werden. Weinen, Trauern, Lachen, Träumen – all das bedient „Hannes“, übrigens auch dank seiner wunderbaren, mitreißenden Hauptdarsteller Johannes Nussbaum („Blutsbrüder teilen alles“, „Prélude“) als Hannes und Leonard Scheicher („Es war einmal Indianerland“, „Das schweigende Klassenzimmer“) als Moritz. Was die großen Bilder betrifft, hätte allerdings etwas mehr Bescheidenheit dem Film gutgetan. So erinnern beispielsweise die Landschaftsaufnahmen in Südtirol eher an Werbeprospekte und das Setting im „Vogelnest“ eher ans Herzkino im ZDF.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (47. Woche ).