The Kill Team

Länge:
87 Minuten (Blu-ray: 90 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Dan Krauss
Darsteller:
Nat Wolff (Andrew Briggman), Alexander Skarsgård (Sergeant Deeks), Adam Long (Rayburn), Jonathan Whitesell (Coombs), Brian Marc (Marquez), Osy Ikhile (Weppler)
Genre:
Drama , (Anti-)Kriegsfilm
Land:
Spanien, USA, 2019

Andrew Briggman, genannt Brix, ist 18 Jahre alt und fiebert seinem ersten ISAF-Einsatz als US-Soldat in Afghanistan entgegen. Andrew möchte die Eltern stolz machen und seinem Vaterland dienen. Zunächst läuft alles bestens. Unter der sengenden Hitze des fremden Landes rückt die Einheit junger Männer nah zusammen, sie kiffen heimlich und tauschen sich über ihre ersten Erfahrungen aus. Befehlshaber der Einsatztruppe ist der charismatische Sergeant Deeks, der sich väterlich autoritär gibt, dabei aber die jungen Männer massiv manipuliert um seine sadistischen Neigungen auszuleben. Bald entwickelt sich ein besonderes Band zwischen Deeks und dem anständigen und zurückhaltenden Brix. Deeks macht ihn gegen einige Widerstände zum Anführer der Einheit, denn instinktiv begreift er schnell, wie gefährlich ihm der wahrheitsliebende junge Mann werden kann. Brix ist voller Stolz über seinen schnellen Aufstieg in der Militärhierarchie. Aber beim ersten Einsatz in einem afghanischen Dorf wird er Zeuge der willkürlichen Ermordung von unbewaffneten Zivilisten. Als er das Gespräch mit dem Vorgesetzten sucht, versucht dieser ihn auf seine Linie und die Logik des Tötens einzuschwören. Zum Beweis soll er einen Gefangenen foltern. Und so schlittert Brix in ein massives moralisches Dilemma. Muss er als Soldat die eigene Menschlichkeit aufgeben? Verzweifelt versucht er das richtige zu Tun, aber der äußere Druck seiner Kameraden wird immens, auch Deeks zieht die Schraube an. Der Feind trägt auf eimmal dieselbe Uniform. Schließlich kommt es zu internen Ermittlungen.

Regisseur und Drehbuchautor Dan Krauss adaptiert hier seinen gleichnamigen Dokumentarfilm, der 2013 auf vielen Festivals lief und Preis gekrönt wurde. Es ist die wahre Geschichte eines jungen US-Soldaten, dessen Einheit in Afghanistan später als „The Kill Team“ Schlagzeilen machte. Während es im Dokumentarfilm um den Kampf der Familie des jungen Soldaten gegen die Mühlen der Militärgerichte geht, beleuchtet das dichte, spannende und düstere Drama die Ereignisse aus dem Jahr 2010 ganz konkret, und bietet damit erhellende Einsichten in die perverse Logik des Krieges. So erläutert Briggmans Gegenspieler, der junge Soldat Rayburn, der ganze mentale Trick beim Töten sei sich klar zu machen, das nicht der einzelne den Abzug zieht, sondern sie alle. Das „Wir“ besiegt das Individuum und setzt damit alle moralische Bedenken außer Kraft. Wie der junge Soldat gegen seinen Willen zum Töten gebracht wird, das erzählt die aufschlussreiche Studie über Männerbünde erdrückend nachvollziehbar. Die Hauptrolle wird vom jungen Nachwuchsstar Nat Wolff (Das Schicksal ist ein mieser Verräter, Margos Spuren, Stürmische Ernte - In Dubious Battle) tiefgründig und vielschichtig gespielt. Alexander Skarsgård (Hüter der Erinnerung – The Giver, Legend of Tarzan, The Diary of a Teenage Girl) brilliert in der Verkörperung eines zwielichtigen Charakters. Das mit kleinem Budget gedrehte Herzensprojekt weist eine spannende Geschichte mit psychologischem Tiefgang und politischer Sprengkraft und mit durchweg tollen, jungen Darstellern auf.

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Dt. f. Hörg.

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (1. Woche 2020).