The Falcon and The Winter Soldier

Mit einer eigenen Serie rund um Sam alias Falcon und Bucky alias Winter Soldier zeigt Marvel einmal mehr, dass die Geschichte nach „Avengers 4: Endgame“ noch lange nicht auserzählt ist. Denn nachdem die schreckliche Tat von Thanos rückgängig gemacht werden konnte, warten nun neue Herausforderungen. Außerdem hat der Abgang von Cap eine große Leere hinterlassen – und als plötzlich ein neuer Captain America auf den Plan tritt, ist es eher zweifelhaft, dass er den Fußstapfen von Steve Rogers gerecht werden kann.

Was dich in der ersten Staffel von „The Falcon and the Winter Soldier erwartet“:

Nachdem die durch Thanos ausgelöschte Hälfte der Menschheit fünf Jahre später mit dem Blip wieder aufgetaucht ist, wurde das Gleichgewicht auf der Erde erneut aus dem Takt gebracht. Was passiert nun mit all den Menschen, die aus ihrem neuen Zuhause wieder vertrieben wurden, um Platz für die Zurückgekehrten zu machen? Die daraus entstandenen Konflikte spitzen sich zunehmen zu. Was nun auch Sam unmittelbar zu spüren bekommt: Denn während er weiterhin eifrig Jagd auf Bösewichte macht, stößt er unmittelbar auf eine Gruppe namens „Flag Smashers“. Sie fordern mehr Rechte und Unterstützung für all jene Vertriebenen – und sind bereit, ihr Anliegen mit brutaler Gewalt durchzusetzen.

Gemeinsam mit Bucky findet Sam heraus, dass der Kern der Gruppe in die Hände des längst verloren geglaubten Supersoldaten-Serums gekommen ist. Deswegen sind die selbsternannten Freiheitskämfper:innen nahezu unbesiegbar. Und als würde das nicht schon reichen, stellt die Regierung den Soldaten John Walker als neuen Captain America vor, der sich unmittelbar in ihre Mission einmischt und dabei ganz schön nervig ist. Dem Erbe von Buckys bestem Freund Steve wird er ganz sicher nicht gerecht, da sind Sam und er sich sicher. Aber sie ahnen nicht, dass in Walker zugleich ein gefährlicher Konflikt brodelt.

Immerhin können sie ihn zeitweise abschütteln. Dafür müssen sie sich nun mit Baron Zemo herumschlagen, weil er mehr über das Supersoldaten-Serum weiß. Und ihn im Gegenzug für seine Hilfe aus einem Hochsicherheitsgefängnis befreien. Wahrscheinlich keine gute Idee – doch für den Moment ihre einzige Chance.

Warum sich „The Falcon and the Winter Soldier“ definitiv lohnt:

Für alle Marvel-Fans ist „The Falcon and the Winter Soldier” auf jeden Fall ein Muss. Zum einen werden hier weitere wichtige Fäden innerhalb des MCU miteinander verwoben und wir bekommen ein paar neue Puzzlestücke innerhalb der großen Story zu sehen. Zum anderen macht es echt Spaß, wie Sam und Bucky hier einen 1A-Buddy-Movie abliefern: Während sie der Sache auf den Grund gehen, halten sich die beiden mit kleineren Streitigkeiten auf Trab. Bucky ist ziemlich brassig auf Sam, weil er Steves Schild dem Smithsonian Museum übergeben und damit das Debakel mit dem neuen Captain America überhaupt erst möglich gemacht hat. Sam wiederum ist wenig begeistert darüber, dass Bucky den Gefängnisausbruch von Zemo einfach durchgezogen hat, ohne vorher mit ihm darüber zu sprechen. Die daraus resultierenden Wortgefechte sind super – erst recht in der Kombination mit dem von Daniel Brühl gespielten Baron, der seinen exzentrischen Pragmatismus ziemlich stark zur Schau stellt. Dadurch gelingt der Serie ein guter Mix aus Action und Situationskomik. Der zudem mit einigen überraschenden Offenbarungen und dem Auftauchen alter Bekannter schnell an Fahrt aufnimmt.

Wichtig vorab: Ohne die Hintergründe aus den anderen Filmen und Serien des MCU kann es mitunter zu Verständnisschwierigkeiten kommen. Also am besten vorher noch ein bisschen was aufholen, damit du die vielen Anspielungen in „The Falcon and the Winter Soldier“ voll genießen kannst.

Marius Hanke