Conjuring 3: Im Bann des Teufels

Länge:
112 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Michael Chaves
Darsteller:
Vera Farmiga (Lorraine Warren), Patrick Wilson (Ed Warren), Ruairi O’Connor (Arne Cheyenne Johnson), Sarah Catherine Hook (Debbie Glatzel), Julian Hilliard (David Glatzel) u. a.
Genre:
Horror , Thriller
Land:
USA, 2021

Die Erfolgsgeschichte begann im Jahr 2013, als Horrorliebhaber James Wan („Aquaman“, „Insidious“, „Saw“) mit „Conjuring – Die Heimsuchung“ einen stimmig gebauten Old-School-Grusler um das real existierende, paranormale Fälle untersuchende Ehepaar Warren ablieferte. Der an den Kinokassen überraschend stark einschlagende Film legte den Grundstein für die – Stand November 2021 – finanziell einträglichste Schauerreihe aller Zeiten. Neben der Fortsetzung „Conjuring 2“ erschienen diverse Ableger, die jedoch eher dem Motto „Horror mit Brechstange“ vertrauen. In „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ stehen nun zum dritten Mal konkrete Nachforschungen von Lorraine und Ed Warren im Mittelpunkt, die sich um den in den Vereinigten Staaten berühmt-berüchtigten Prozess gegen Arne Cheyenne Johnson drehen, die erste bekannte Verhandlung vor einem US-Gericht, in der die Verteidigung die Unschuld des Angeklagten mit dem Argument der dämonischen Besessenheit zu begründen versuchte.


Worum es in „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ geht:


Im Jahr 1981 stehen die mit übernatürlichen Phänomenen vertrauten Warrens der Familie Glatzel bei, deren Sohn David offenbar von einer bösen Macht gelenkt wird. Während des Exorzismus überschlagen sich allerdings die Ereignisse. Um dem aus dem Ruder laufenden Spuk ein Ende zu setzen, lädt Arne Cheyenne Johnson, der Freund von Davids älterer Schwester Debbie, den Dämon ein, sich in seinem Körper einzunisten. Einzig Ed Warren kriegt in der Hektik mit, was passiert, kann seine Beobachtungen aber erst einmal nicht teilen, da ihn fast im selben Augenblick ein Herzinfarkt zu Boden streckt. Nach einem Aufenthalt im Koma und seiner Genesung wollen er und seine Frau Lorraine neuen Schaden von den Glatzels abwenden. Ihr Einschreiten kommt jedoch zu spät. Im Wahn ersticht Arne seinen schmierigen Vermieter und muss daraufhin das Urteil „Todesstrafe“ fürchten. Die Warrens überzeugen die Anwältin des jungen Mannes schließlich, auf Besessenheit zu plädieren. Bei ihren weiteren Recherchen über die finstere Präsenz, die von Arne Besitz ergriffen hat, stößt das Ehepaar auf einen mysteriösen Fluch.


Kann Teil 3 von „Conjuring“ mit den Vorgängern mithalten?


Saß bei den beiden ersten Werken noch Reihenschöpfer James Wan auf dem Regiestuhl, nahm dort für den dritten Teil Michael Chaves Platz, dessen Debütarbeit „Lloronas Fluch“ lose mit dem Conjuring-Universum verbunden ist. Wie die beiden Vorgänger auch sieht „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ dank schicker Bilder und einer sorgfältigen 1980er-Jahre-Ausstattung edel aus. Die visuellen Qualitäten verdecken aber nicht, dass der Gruselstreifen im Kern einige Probleme hat. Nach dem intensiven Exorzismus-Auftakt und der fiebrigen Mordszene verfällt der Film schnell in schematisch-durchschaubare Horrormechanismen. Einzig Genreneulinge dürften von den Schockmomenten richtig überrascht werden. Ärgerlicher ist jedoch ein anderer Punkt: Verteilten „Conjuring – Die Heimsuchung“ und „Conjuring 2“ die Erzählzeit sehr ausgewogen auf die Warrens und die übrigen Protagonist*innen, entsteht dieses Mal ein deutliches Ungleichgewicht. Arnes und Debbies verzweifelte Lage gerät zwar ab und an in den Blick. Viel mehr Zeit verwenden der Regisseur und Drehbuchautor David Leslie Johnson-McGoldrick („Orphan – Das Waisenkind“, „Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond“) allerdings darauf, das bereits in den vorherigen Kapiteln angedeutete innige Band zwischen Lorraine und Ed auszumalen. Bewegten sich die Schilderungen schon dort manchmal am Rande des Melodramatischen, driftet „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ endgültig ins Kitschige ab. Kein Wunder übrigens, dass der Film vor diesem Hintergrund jede gute Gelegenheit verstreichen lässt, die spekulative Arbeit der Warrens kritisch zu hinterfragen.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Polnisch, Tschechisch

Untertitel: Französisch, Spanisch, Dänisch, Dt. f. Hörg., Engl. f. Hörg., Finnisch, Niederlä

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (40. Woche 2021).