Lloronas Fluch

Länge:
94 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
18.04.2019
Regie:
Michael Chaves
Darsteller:
Linda Cardellini (Anna), Jaynee-Lynne Kinchen (Samantha), Roman Christou (Chris), Patricia Velasquez (Patricia Alvarez), Raymond Cruz (Rafael Olvera), Marisol Ramirez (La Llorona), Tony Amendola (Perez)
Genre:
Horror , Thriller
Land:
USA, 2019

Los Angeles im Jahr 1973: Nach dem Tod ihres Ehemannes bemüht sich die Sozialarbeiterin Anna, so gut es eben geht, ihren Mutterpflichten und ihren beruflichen Anforderungen nachzukommen. Eines Tages muss sie der in ihrer Behörde bereits hinlänglich bekannten Patricia Alvarez auf den Zahn fühlen, die ihre Söhne möglicherweise schwer vernachlässigt. Bei der Begehung ihrer Wohnung staunt Anna nicht schlecht, als sie die beiden völlig verstörten Jungen hinter der seltsam verzierten Tür eines Wandschranks findet und bringt die Kinder umgehend in einem Krankenhaus unter. Mitten in der Nacht erscheint den Geschwistern ein böser Geist. Und nur wenig später zieht die Polizei ihre Leichen aus einem Fluss. Patricias kryptische Warnungen vor La Llorona, der weinenden Frau, sind Anna zunächst suspekt. Mit der Zeit erkennt sie jedoch, dass es die böse Präsenz nun auf ihre Tochter Samantha und ihren Sohn Chris abgesehen hat.

Angekündigt als komplett eigenständiger Film, entpuppte sich der Gruselthriller „Lloronas Fluch“ bei seiner Premiere auf dem South by Southwest Film Festival in den USA als Teil des „Conjuring“-Erzähluniversums, jener Horrorreihe, die neben den beiden Hauptwerken Conjuring – Die Heimsuchung und Conjuring 2 mit „Annabelle“, Annabelle 2“ und „The Nun“ bislang drei Ableger hervorgebracht hat. Die Bezüge im nunmehr sechsten Kapitel des finanziell äußerst erfolgreichen Franchise sind allerdings überschaubar und beschränken sich auf die Figur eines Priesters namens Perez, der bereits in „Annabelle“ in Erscheinung getreten ist. Regisseur Michael Chaves legt mit „Lloronas Fluch“ seinen ersten abendfüllenden Spielfilm vor und arbeitet sich darin an einer bekannten lateinamerikanischen Legende ab. Leider gelingt es dem Drehbuch aus der Feder von Mikki Daughtry und Tobias Iaconis nur sehr bedingt, das Besondere der vor allem in Mexiko weit verbreiteten Schauermär herauszustellen. Die Sage der weinenden Frau bleibt unter dem Strich ein austauschbarer Aufhänger für einen allzu vertraut wirkenden, nicht gerade überraschungsreichen Gruselplot, der spätestens im Finale diverse Genreklischees bedient. Zuvor setzt Chaves durchaus einige atmosphärische Akzente, lässt sich aber auch mehrfach zu simpel gestrickten, leicht durchschaubaren Schockeffekten hinreißen. Das Schicksal der Protagonisten dürfte dem Zuschauer nicht gleichgültig sein. Emotional hätten die Macher allerdings noch deutlich mehr aus ihrer Geschichte herausholen können. Am Ende ist „Lloronas Fluch“ trotz einer halbwegs kompetenten Inszenierung, einiger dynamischer Kamerafahrten und einer hübschen Retro-Ausstattung – wie so viele US-Hochglanz-Produktionen der letzten Zeit – bloß ein allenfalls mittelprächtiger Horrorstreifen, dem eine persönliche Note fehlt.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (36. Woche 2019).