Wonderland - Das Königreich im Keller

Länge:
111 Minuten (Blu-ray: 115 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Keiichi Hara
Darsteller:
/
Genre:
Animation , Fantasy , Abenteuer
Land:
Japan, 2019

Es beginnt ein wenig wie „Alice im Wunderland‟. Während in der Geschichte von Lewis Carroll ein Mädchen einem weißen Kaninchen in ein Erdloch folgt und in einer märchenhaften Welt landet, liegt der Eingang in diesem Anime jedoch verborgen unter einem alten Teppich in einem Antiquitätengeschäft. Akane besucht dort einen Tag vor ihrem Geburtstag ihre etwas seltsame Tante, als plötzlich ein Mann mit ziemlich altbackenem Schnurrbart und Hut aus dem Keller auftaucht. In Akane erkennt er sofort etwas Besonderes. Bei ihr, da ist er sich sicher, muss es sich um die Göttin des grünen Windes handeln. Und die hat Großes zu leisten. Denn das Land, das sich jenseits der Kellertreppe befindet, leidet unter drastischem Wassermangel – und die einzige Hoffnung auf Rettung ist die sagenumwobene Göttin.

Auch wenn Keichi Hara es nie in die Liga von Anime-Regie-Stars wie Hayao Miyazaki, Makoto Shinkai oder Mamoru Hosoda gebracht hat, sind im Laufe der vergangenen Jahre doch ein paar bemerkenswerte Animes unter seiner Führung entstanden, vom sommerlich verträumten Märchen „Summer Days with Coo‟, in dem er bereits mit der ökologischen Botschaft auf den Spuren von Miyazaki wandelte, bis hin zum eigenwilligen Künstlerinnenporträt „Miss Hokusai‟. Derart kunstvoll ist „Wonderland‟ nun leider nicht geworden. Ja, man muss sagen, dass dieser sogar in jeder Hinsicht ein wenig zu vertraut wirkt und die Magie nicht so recht überspringen will. Alle wichtigen Elemente sind vorhanden: Es gibt ein schräges Gegenspielerpaar, einen Prinzen im Tiefschlaf, Schurken, die mehr als nur böse sind, ein wenig Slapstick, fantasievolle Schauplätze – und eine junge Heldin, die eigentlich gar keine Heldin sein will, im Laufe des Films aber ohne es zu merken trotzdem ein klein wenig erwachsener und selbstbewusster wird. Allerdings entwickelt sich die Geschichte nicht so flüssig und hangelt sich vielmehr von Ereignis zu Ereignis. Das ist nett anzusehen, fesselt aber auch trotz mancher toller Bilder nicht so sehr und hält nur wenige Überraschungen bereit. In der Geschichte von Alice hatte das Wunderland der Heldin regelrecht den Boden unter den Füßen weggezogen und ihr erst einmal jede Sicherheit genommen. Im Vergleich dazu wirkt das Land unter der Kellertreppe doch recht brav. Abgesehen von einer Szene, in der Akane in der fantastischen Welt ihrem (riesigen) Hauskater begegnet – und dieser die Gelegenheit beim Schopfe packt, Akane einmal am eigenen Leib erfahren zu lassen, wie gemein sie manchmal zu ihm ist.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1,78:1

Sprachen: Deutsch, Japanisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25. Woche 2020).