Jurassic World: Neue Abenteuer (Staffel 3)

Serienstart:
21.05.2021
Staffel:
3
Folgen:
9
Länge der Folgen:
ca. 25 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Leah Artwick, Michael Mullen, Eric Elrod
Darsteller:
/
Genre:
Animation , Abenteuer , Action , Fantasy
Land:
USA, 2021

Irgendwann ist auch mal gut mit all den Dinosaurieren – denken sich die Figuren in der dritten Staffel von „Jurassic World: Neue Abenteuer“ und versuchen alles, um von der Insel der Riesenechsen zu fliehen. Doch das Gesetz der Serie verlangt es, dass keiner der durchdachten Plänen klappt. Das ist zwar als Action- und Abenteuerserie immer noch locker-flockig konsumierbar, zeigt aber auch deutliche Ermüdungserscheinungen.

Übrigens: Wer nicht gespoilert werden möchte, der möge diesen Text zunächst einmal zur Seite legen und nach dem Ansehen zurückkehren.


Darum geht's in der dritten Staffel:


Nachdem der Fluchtversuch von Isla Nublar mittels eines selbstgebauten Floßes scheitert, tüfftelt die Gruppe rund um Darius an anderen Ideen. Als ihnen Mitch und Tiffs Yacht quasi vor die Füße fällt, scheinen sie gerettet. Doch es gibt noch einiges zu tun, bevor die Flucht gelingen kann – und die Dinosaurier sind wie eh und je daran interessiert, die Truppe entweder zu fressen oder zu zertrampeln. Außerdem hadert Ben mit dem Gedanken an eine mögliche Rückkehr in den Alltag außerhalb der Insel. Zudem ware da noch das mysteriöse Experiment „E750“, dass von Kenji unabsichtlich aus seinem Kälteschlaf geweckt wurde und nun die Insel unsicher macht …


Lohnt sich das Weiterschauen der Dino-Serie?


In der dritten Staffel fällt „Neue Abenteuer” immer mehr in eine Formel zurück, die auf Dauer vorhersehbar und langweilig wird: Problem – Lösungsidee – ausgedehnte Actionsequenz mit Dinosauriern. Nach diesem Prinzip funktioniert gefühlt die Hälfte der Staffel, ebenso wird der Umstand „Kenjis reicher Vater hat XY auf der Insel gebaut/zurückgelassen” immer mehr zum wiederverwendbaren „Plot Point”. Die Figuren brauchen dies oder das? Kenjis Vater hat ein Hochhaus mitten im Dschungel dafür. Natürlich. Immerhin wachsen die Charaktere weiter an ihren Aufgaben, mögen diese auch noch so sehr nach Schema F funktionieren. Kenjis Vater mag zu einer Art „McGuffin” werden, Kenji selbst hat sich vom ausschließlich reichen Schnösel in Staffel 1 längst emanzipiert. Gleiches gilt für die anderen Figuren. Interessant ist dabei, dass Hauptfigur Darius immer weiter dekonstruiert wird. Auch ein Dino-Nerd, die Identifikationsfigur schlechthin für eine Serie wie diese, ist nicht unfehlbar.

Die neue Bedrohung, die sich im weiteren Verlauf als missglücktes Experiment des Dr. Wu entpuppt und nicht nur auf den Namen „Scorpios Rex” hört, sondern auch Mut zur Hässlichkeit beweist, ist derweil eine wenig originelle Fortschreibung des rückblickend vielleicht nicht gerade klugen Schachzugs der künstlichen Dinomutanten. Nicht nur, dass sich die wirkliche Kinderserie der Franchises, „LEGO Jurassic World”, schon über die Mutantenthematik lustig gemacht hätte, es wirkt auch, als habe die Staffel den „S.Rex” ziemlich schnell selber satt. Mysterien rund um die Monster (als etwas anderes kann man diese Tiere nicht bezeichnen) werden so schnell wie möglich unter Schutt begraben, auch, damit es keine Unstimmigkeiten mit den Realfilmen gibt.

Bemerkenswert ist der recht hohe Gewaltfaktor, vor allem, nachdem die Truppe rund um Dr. Wu zum Einsatz kommt und das Bewusstsein der Staffel, dass auch noch ein „Jurassic”-Kosmos außerhalb der Bewegtbilder existiert. Yaz' Kommentar über John Hammond, die auf den Originalroman rekuriert, ist der bisher beste Gag der gesamten Serie. Vor allem zum Ende der Staffel verlässt man zudem glücklicherweise den Weg des Formelhaften und zieht das Tempo nochmal deutlich an. Endlich bekommt man das Gefühl, dass „Jurassic World: Neue Abenteuer” wirklich eigenständige Wege gehen könnte, anstatt, wie es vor allem Staffel 2 tat, Ideen des Franchises zu recyceln.


Unser Fazit zu Staffel 3:


Insgesamt bleibt der Unterhaltungsfaktor von „Jurassic World: Neue Abenteuer“ bestehen und auch das Einpflegen der Eröffnungsequenz von „Das gefallene Königreich” gelingt, aber vor allem das Wiederkäuen zu Beginn und die unglückliche Inszenierung einiger Dinosaurier (extreme aggressive Hadrosaurier) fallen negativ ins Gewicht. Alles in allem eine unausgegorene Staffel mit dem Hoffnungsschimmer eines völlig neuen Weges am Horizont.

Jan Noyer

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Englisch

Anbieter

FilmverleihNetflix

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20. Woche 2021).