Die Nonne

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
103 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Guillaume Nicloux
Darsteller:
Pauline Etienne, Isabelle Huppert, Martina Gedeck, Louise Bourgoin, Francoise Lebrun, Agathe Bonitzer, Alice de Lencquesaing, Gilles Cohen, Marc Barbé, Francois Négret, Lou Castel, Pierre Nisse u.a.
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Frankreich, Deutschland, Belgien, 2012

Frankreich 1765: Die 16-jährige Suzanne wächst behütet in bürgerlichen Verhältnissen auf. Armut hat dieses eigenwillige, freiheitsliebende Mädchen nicht kennengelernt. Das ändert sich, als seine beiden älteren Schwestern verheiratet werden und der Vater erkennt, dass er sich eine dritte standesgemäße Mitgift nicht mehr leisten kann. Mit allem Nachdruck überzeugen die Eltern ihre Tochter, ins Kloster zu gehen. Zunächst für ein paar Monate, dann für ein Jahr, bis Suzanne auch das klösterliche Gelübde ablegen soll. Doch trotz der Zuneigung zur mütterlichen und gütigen Oberin kann Suzanne sich ein Leben als Nonne nicht vorstellen. Mutig verweigert sie das Gelübde und kehrt „in Schande“ nach Hause zurück. Dort aber wird der Druck immer größer, denn Suzanne erfährt, dass sie ein uneheliches Kind ist und nun für die „einzige Sünde“ ihrer Mutter büßen soll. Sie hat keine andere Chance, als sich ihrem Schicksal zu beugen. Im Kloster herrscht inzwischen die fanatische Mutter Oberin Christine, die mit allen Mitteln versucht, den Willen der widerständigen jungen Nonne zu brechen. Suzanne ist nun nicht nur Heuchelei und religiösem Fanatismus ausgesetzt, sondern erfährt Gewalt, Grausamkeit und brutale Erniedrigungen. Trotzdem hält sie an ihrer Überzeugung fest, dass sie von Gott nicht zum Leben hinter Klostermauern berufen ist.


In der neuen, äußerst gelungenen Verfilmung des 1796 erschienenen Romans von Denis Diderot, einem Klassiker der französischen Aufklärung, beschreibt Regisseur Guillaume Nicloux („Eine ganz private Affäre“, „Im Schatten der Wälder“) sehr genau, wie autoritäre Systeme funktionieren und die Entfaltung des Individuums behindern. Im Gegensatz zu Diderot, der mit seinem Werk hauptsächlich ein Bild der damaligen Verhältnisse in der katholischen Kirche zeichnen wollte, konzentriert sich Nicloux hier nicht allein auf die verheerenden Umstände in den Klöstern. Er will eine heutige Geschichte erzählen, die von der Kraft der Menschen handelt, autoritären Strukturen Widerstand entgegenzusetzen. So steht bei ihm die 16-jährige Suzanne im Mittelpunkt, die an ihrer Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit festhält und letztendlich dem Kloster entrinnen kann. Ob sie dann aber unter den gesellschaftlichen Umständen tatsächlich ein selbstbestimmtes Leben führen wird, lässt er offen. Mit der belgischen Newcomerin Pauline Etienne („Privatunterricht“) hat Nicloux eine ausdrucksstarke Darstellerin gefunden, die „ihre“ Suzanne bei allen Qualen, die sie durchleiden muss, als ein mutiges, an ihren Überzeugungen festhaltendes Mädchen spielt. Ihr zur Seite stehen solch hervorragende Stars wie Isabelle Huppert („Die Klavierspielerin“, „Liebe“), Martina Gedeck („Die Wand“, „Hinter der Tür“) und Louise Bourgoin („Das Mädchen aus Monaco“, „Ein freudiges Ereignis“).


DVD-Bildformat:1:1,85; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-Blu-raySTUDIOCANAL Home Entertainment

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (15. Woche 2014).