A Teacher

Serienstart:
23.04.2021
Staffel:
1
Folgen:
10
Länge der Folgen:
21-29 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Hannah Fidell, Gillian Robespierre, Andrew Neel
Darsteller:
Kate Mara (Claire Wilson), Nick Robinson (Eric Walker), Ashley Zukerman (Matt Mitchell), Shane Harper (Logan Davis), Marielle Scott (Kathryn) u. a.
Genre:
Drama
Land:
USA, 2020

Bereits 2013 erblickte ein Film mit dem Titel „A Teacher“ das Licht der Welt. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Hannah Fidell („6 Jahre“) griff darin mit der Affäre zwischen einer Lehrerin und einem Schüler ein hochsensibles Thema auf. Einige Zeit nach der Premiere des nur 75-minütigen Dramas wurde bekannt, dass aus dem Stoff auch eine Miniserie entstehen würde. Ursprünglich sollte diese für HBO entwickelt werden, wanderte dann aber zum Sender FX ab, der „A Teacher“ in den Vereinigten Staaten Ende 2020 über den Streaming-Dienst Hulu veröffentlichte.


Worum es in der Miniserie „A Teacher“ geht:


Für die junge Englischlehrerin Claire Wilson beginnt an der Westerbrook Highschool im texanischen Austin ein neues berufliches Abenteuer. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag versteht sie sich mit ihrer Kollegin Kathryn blendend, die bei der Eingewöhnung helfen will. Schon in ihrer ersten Unterrichtsstunde beeindruckt die attraktive Claire den 17-jährigen Oberstufenschüler Eric Walker, der den neckischen Kommentaren seiner Kumpels zunächst jedoch wenig Beachtung schenkt. Als er mit seinen Jungs in einem Diner abhängt und einer seiner Freunde die zufällig an der Bar sitzende Lehrerin anspricht, nehmen verhängnisvolle Ereignisse ihren Lauf. Claire und Eric kommen ins Gespräch und verabreden, dass sie ihn außerhalb der Schule auf die wichtige College-Eignungsprüfung vorbereiten werde. Die gemeinsamen Lerntreffen bekommen schnell eine persönlichere Note. Und irgendwann lässt sich die gegenseitige Anziehung nicht mehr zurückhalten.


Was die Miniserie „A Teacher“ sehenswert macht:


Die von Hannah Fidell federführend betreute Miniserie mit einer kompakten Folgenlänge von stets unter 30 Minuten verzichtet auf eine ausführliche Einführung und steigt direkt ins Geschehen ein. Nebencharaktere sind, zumindest in den der Presse vorab gezeigten Episoden eins bis drei, recht skizzenhaft entworfen. Das zentrale Augenmerk liegt unübersehbar auf den Hauptfiguren Claire und Eric und ihrem Verhältnis. Dass die neue Lehrerin in ihrer Ehe mit Jugendfreund Matt nicht ganz glücklich ist, zeichnet sich vom Start weg ab. Offenbar hat das Paar Probleme, Kinder zu kriegen. Ein wenig fehlt die Leidenschaft. Und auch manche Ansichten über ihre aktuelle Lebensphase gehen auseinander. Claires Unzufriedenheit und ihre Suche nach einer aufregenden Erfahrung drücken sich auch in einer Aktion aus, die Matt sichtlich irritiert: Bei einem Einkauf klaut sie, obwohl sie es nicht nötig hat, einen Lippenstift. Die Zeit, die Claire mit Eric verbringt, empfindet sie hingegen als erfrischende Abwechslung.

„A Teacher“ hätte am Anfang sicherlich mehr Raum für Zwischentöne lassen können, beschreibt aber eindringlich, wie aus Sympathie und Interesse eine verbotene Zuneigung entsteht. Eric wundert sich etwa über den coolen Musikgeschmack seiner Lehrerin. Sie wiederum entführt ihn spontan auf eine Campus-Tour, um ihn für das Unileben zu begeistern, das sie selbst nie richtig auskosten konnte. Zudem tauschen sie sich über ihre familiären Hintergründe aus. Kate Mara („Sergeant Rex – Nicht ohne meinen Hund“, „Das Morgan Projekt“, „Der Marsianer: Rettet Mark Watney“) und Nick Robinson („Love, Simon“, „Du neben mir“, „Die 5. Welle“) transportieren in ihrem Zusammenspiel auf nuancierte Weise die widerstrebenden Gefühle ihrer Figuren. Vor allem bei den ersten Begegnungen ist ein Unbehagen zu spüren, da sich Lehrer*innen und Schüler*innen abseits des offiziellen Rahmens eher selten näher kennenlernen. Erics Social-Media-Anfrage lässt Claire fürs Erste unbeantwortet. Dass die Erwachsene in den Teenager allerdings unerfüllte Sehnsüchte projiziert, unterstreicht Showrunnerin Fidell bereits in der ersten Episode durch einen erotischen Traum. Auch das Verlangen des Jugendlichen wird in Gesten und Blicken greifbar. Claire versucht zwar eine Weile, sich zusammenzureißen. Die kleinen Grenzüberschreitungen auf beiden Seiten summieren sich jedoch. Und ausgerechnet in dem Moment, in dem sie einen größeren Schaden abwenden könnte und müsste, tritt Claire ihre Verantwortung als Lehrerin mit Füßen. „A Teacher“ lebt besonders von Maras und Robinsons starken Darbietungen und nährt nach drei Folgen die Hoffnung, dass an der missbräuchlichen Beziehung nichts beschönigt wird, sondern im weiteren Verlauf vielmehr die dramatischen Konsequenzen in den Fokus rücken.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16. Woche 2021).