Song for Marion - Lass dein Herz singen

Der 72-jährige Arthur ist ein mürrischer alter Mann, der „vom Spaß machen“ so gut wie gar nichts hält. Zu seinem Sohn hat Arthur ein schwieriges Verhältnis, nur mit seiner Ehefrau Marion kommt er gut aus. Sie ist die einzige, der er vertraut, und Marion wiederum weiß, wie sie diesen Sturkopf von Mann zu nehmen hat. Sie selbst ist eine lebenslustige Person und gern in Gemeinschaft. Deshalb singt sie auch zusammen mit anderen Pensionären in einem Chor, der sich „Die Rentner“ nennt, mit einem „A“ am Ende geschrieben (In der Originalfassung trägt der Chor den viel witzigeren Titel „The OAPZ“, „The Old-Age-Pensioners“, mit „Z“ am Schluss.). Dass Marion unheilbar an Krebs erkrankt ist, bestärkt sie eher darin, regelmäßig singen zu gehen. Doch Arthur versteht nicht, warum sich seine Frau freiwillig dieser „peinlichen Prozedur“ unterzieht, „alberne“ Lieder zu singen. Am liebsten möchte er sie für sich allein haben und zu Hause behalten. Trotzdem bringt er Marion regelmäßig zur Probe, steht dann vor der Tür und raucht. Bis es die junge Chorleiterin Elizabeth schafft, den alten Mann zu überreden, mit im Chor zu singen. Und so findet Arthur allmählich zu seiner verloren geglaubten Lebensfreude zurück und vermag, den Tod seiner geliebten Frau zu verarbeiten.

Der 1973 geborene, britische Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Paul Andrew Williams hat sich bisher hauptsächlich mit Thrillern, wie zum Beispiel „London to Brighton“, einen Namen gemacht. Nun betritt er mit einem Feel-Good-Movie neues Terrain und wartet dabei mit solch exzellenten Schauspielern wie Vanessa Redgrave („Anonymus“, „Briefe an Julia“) und Terence Stamp Stamp („Elektra“, „Die Geistervilla“) auf. Sie schaffen es, dem doch recht rührseligen und stets am Rande des Kitsches entlang manövrierenden Stoff ein größeres Maß an Tiefe und Widerspenstigkeit zu geben. Besonders Terence Stamp als wortkarger Arthur vermag auf eine ganz beeindruckende Weise, das gestörte Innenleben des wortkargen Arthurs allein durch Mimik und Gestik, durch die Körperhaltung und durch seine Blicke deutlich werden zu lassen. Alles in allem aber hätte man Regisseur Williams für sein erstes Feel-Good-Movie mehr Mut gewünscht, gängigen Klischees auszuweichen und darauf zu vertrauen, dass sich auch mit lebensechten Geschichten „gute Gefühle“ einstellen können.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Barbara Felsmann