Wu-Tang: An American Saga

Serienstart:
25.01.2021
Staffel:
1
Folgen:
10
Länge der Folgen:
42 - 56 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
The RZA & Alex Tse, Rodney Barnes, Emily Shesh u. a.
Darsteller:
Ashton Sanders (Bobby Diggs), Shameik Moore (Corey Woods), Siddiq Saunderson (Dennis Coles), Julian Elijah Martinez (Mitchell "Divine" Diggs), Marcus Callender (Oliver "Power" Grant), Erika Alexander (Linda Diggs), Zolee Griggs (Shurrie Diggs), David "Dav
Genre:
Drama , Biopic
Land:
USA, 2019

Nachdem bereits zahlreiche Rap-Karrieren erfolgreich verfilmt wurden – unter anderem mit „8 Mile“ und „Straight Outta Compton“ – und Netflix dem Mysterium rund um Tupac und B.I.G. mit „Unsolved“ direkt eine komplette Crime-Serie zugestanden hat, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis hier auch der Wu-Tang Clan auf den Plan tritt. Immerhin hat die Crew rund um Robert „Bobby“ Diggs alias RZA mit ihrem außergewöhnlichen Spirit eine wahre Legende geschaffen und damit mehr als zwei Jahrzehnte Rap-Geschichte geprägt. Darüber hinaus sind die Mitglieder auch außerhalb der Musik oft genug auf den Plan getreten – wie beispielsweise Method Man, der eine beachtliche Schauspielkarriere hingelegt hat und unter anderem in „Vampire vs. the Bronx“ und „Marvel’s Luke Cage“ zu sehen ist. Wie all das für ein paar Jungs aus Staten Island überhaupt erst möglich wurde, zeigt die die erste Staffel von „Wu-Tang: An American Saga“.


Was dich in der ersten Staffel von „Wu-Tang: An American Saga“ erwartet:


Die von RZA und Alex Tse geschaffenen Serie geht zurück bis zum Anfang der 90er-Jahre, als der amerikanische Gangsta-Rap gerade den ersten Aufschwung genießt und auf der Straße die neuesten Songs von Tapedecks aus den Fenstern dröhnen. Während sein Bruder Divine und seine Freunde mit kleineren Drogengeschäften und Revierkämpfen beschäftig sind, verbringt der junge Bobby so viel Zeit wie möglich hinter dem Mischpult. Er träumt von einer Karriere als Produzent und mehr als einmal versucht er die talentierten Köpfe um sich herum hinters Mikro zu stellen – doch meistens hat das „Business“ für sie Vorrang.

Dann wird Divine verhaftet und Bobby muss das Drogengeschäft weiterführen, damit die Familie versorgt bleibt. Das läuft anfangs überraschend gut – doch kurze Zeit später wird ihr neues Versteck von Rivalen niedergebrannt und alle Vorräte sind dahin. Mühsam können sie sich retten, indem sie fortan Gras an Wall-Street-Banker verticken. Aber die Perspektive fehlt. Und als Divine aus dem Knast zurückkommt, kriegt auch er keinen Fuß mehr in die Tür bei den großen Geschäften und muss sich stattdessen mit einem einfachen Job als Reinigungskraft zufriedengeben. Dafür ergeben sich bei Bobby die ersten Kontakte zu einflussreichen Labels. Wie es aussieht, steht ihm nun eine Karriere als Rapper bevor – solange er sich an die Regeln der Musikindustrie hält. Doch es ist mehr als fraglich, ob ihm das neue Image als Frauenheld „Prince Rakeem“ wirklich gerecht wird.


Lohnt sich die Serie „Wu-Tang: An American Saga“ für mich?


Wirklich lohnenswert ist die Serie in erster Linie für langjährige Wegbegleiter des Wu-Tang Clans und all jene, die sich für Rap-Geschichte interessieren. Die zehn Episoden enthalten zahlreiche spannende Details – von den vielen Streitigkeiten innerhalb der Hood bis hin zu den alten Kung-Fu-Filmen, die den besonderen Spirit der Gruppe geprägt haben. Aber die Erzählung läuft wesentlich langsamer und nicht so actiongeladen ab, wie wir es von anderen (fiktiven) Genre-Serien wie „Power“ oder „Empire“ gewohnt sind. Kein Wunder – immerhin spielt „Wu-Tang: An American Saga“ in einer Zeit, in der die Kommunikation im Drogenbusiness noch über Pager und Münztelefone lief. Die Serie hält sich darüber hinaus recht eng an die realen Begebenheiten rund um ein paar Jungs, die gar nicht so sehr Gangster sind, wie es im ersten Moment den Anschein hat. Letztendlich geht es hier weniger um Gang-Kriege und Big Money, sondern vielmehr um Freundschaft und Zusammenhalt entgegen all der verzwickten Alltagsprobleme, um die Liebe zur Musik und vor allem darum, sich selbst immer treu zu bleiben.

Wer sich damit arrangieren kann, dass hier alles ein bisschen gemächlicher abläuft und die Geschichte der Protagonisten (natürlich) ein bisschen idealisiert wiedergegeben wird, bekommt hier eine solide Drama-Serie mit tiefen Einblicken in die Zeit vor der Gründung des Wu-Tang Clans. Wir sind schon sehr gespannt, wie die bereits bestätigte zweite Staffel daran anschließen wird.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (4. Woche 2021).