We Want Sex

1968 in Dagenham, einer englischen Kleinstadt, Standort einer Fabrik des Autoherstellers Ford: Weil die Näherinnen der Fabrik in eine niedrigere Lohngruppe gestuft werden sollen, drohen sie mit Streik. Gewerkschafter Albert unterstützt den Mut und die Entschlossenheit der Frauen. Insbesondere die schlagfertige und kluge Rita wird von ihm ermutigt. Als Rita herausfindet, dass die Lohnherabstufung einzig und allein damit begründet ist, dass die Arbeiterinnen Frauen sind, zeigt sie sich zum Kampf bereit. Die Näherinnen streiken und Rita als ihre Sprecherin verbreitet energisch ihre Forderungen nach gleichberechtigter Bezahlung im ganzen Land. Erst werden die Frauen belächelt, doch als deutlich wird, dass sie ein ernstzunehmendes Gegenüber sind, wird der männlichen Firmenleitung bang. Für sie ist klar, dass es nicht so weit kommen darf, dass Frauen gleiches Gehalt wie die Männer erhalten. Doch Rita behält ihren Sturkopf, auch wenn dies ihre Ehe und ihr Familienleben zermürbt. Unerwartete Unterstützung erhalten die Frauen schließlich von der britischen Arbeitsministerin Barbara Castle.

Auf einer wahren Begebenheit rund um den ersten Arbeiterinnenstreik in Großbritannien, der ein Gesetz zur gleichberechtigten Bezahlung zur Folge hatte, basiert "We Want Sex". Die britische Tragikomödie steht in der Tradition von Arbeiterklasse-Filmen wie „Ganz oder gar nicht“, Calendar Girls oder Billy Elliot. Klug und unterhaltsam zugleich erzählt "We Want Sex" von den Arbeitsverhältnissen von Frauen, männlichem Machtgehabe und politischem Mut. Dass der Film lehrreich, aber nie langweilig wirkt, sondern mal anrührt, mal zum Lachen bringt, liegt an den vielfältigen Figuren der Näherinnen, ihren Familien und den Gewerkschaftern, die insbesondere von Sally Hawkins (Happy-Go-Lucky) als Rita und Miranda Richardson als Ministerin hervorragend dargestellt werden. Der etwas reißerische Titel "We Want Sex", der sich auf den Slogan eines nicht vollständig ausgerollten Protestbanners bezieht, und nur in Deutschland verwendet wird (im Original heißt er Made in Dagenham) ist das einzig Dümmliche am Film und geht am nach wie vor hochaktuellen Thema der Geschichte – Gleichberechtigung – vorbei.
Ein Film, der zum Nachdenken anregt und gleichzeitig Spaß macht.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Audiokommentar, Making of, Entfallene Szenen, Interviews, Outtakes, B-Roll, Trailer, Bildergalerie

Kirsten Loose