Unsane - Ausgeliefert

Länge:
94 Minuten (Blu-ray: 98 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
29.03.2018
Regie:
Steven Soderbergh
Darsteller:
Claire Foy (Sawyer Valentini), Joshua Leonard (David Strine), Jay Pharoah (Nate Hoffman), Juno Temple (Violet), Amy Irving (Angela Valentini)
Genre:
Thriller
Land:
USA, 2018

Als ihr ein Stalker das Leben zur Hölle macht, zieht Sawyer Valentini von Boston nach Pennsylvania, um in einer neuen Stadt und in einem neuen Job endlich Abstand zu gewinnen. Ihrer Mutter Angela erzählt sie, dass alles in bester Ordnung sei. In Wahrheit wird Sawyer aber noch immer von den traumatischen Erfahrungen heimgesucht. Nachdem sie eine erneute Panikattacke erlitten hat, entschließt sich die junge Frau, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, und begibt sich dafür in das „Highland Creek Behavioral Center“, wo sie ein recht konstruktives Gespräch mit einer Therapeutin führt. Im Anschluss soll sie angeblich nur noch einige Formulare ausfüllen, findet sich aber plötzlich in einem bizarren Albtraum wieder. Wie ihr das Pflegepersonal versichert, hat sie in den Unterlagen einer 24-stündigen Selbsteinweisung zugestimmt und darf die Klinik nun nicht mehr verlassen. Da ein Anruf bei der Polizei wirkungslos verpufft, bekommt es die Eingesperrte mit der Angst zu tun und protestiert schließlich vehement gegen die Unterbringung. Ihr renitentes Verhalten legen die Angestellten als Beweis für eine gefährliche Störung aus und verlängern daraufhin die Aufenthaltsdauer. Während Sawyer in ihrer Not ein Vertrauensverhältnis zu ihrem Mitpatienten Nate aufbaut, erlebt sie die nächste böse Überraschung ...

Für Aufmerksamkeit sorgte „Unsane – Ausgeliefert“ schon deshalb, weil Regisseur Steven Soderbergh (Logan Lucky, Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll, Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen) seinen neuen Film fast gänzlich auf dem iPhone drehte. Die ungewöhnliche Entscheidung gab ihm nicht nur die Möglichkeit, schnell und ohne großen Aufwand zu arbeiten. Auch mit Blick auf die Handlung machte sie durchaus Sinn. Immerhin spiegelt der engere Bildausschnitt recht treffend Sawyers eingeschränkte Bewegungsfreiheit und ihre beschnittene Wahrnehmung. Die Prämisse, die sich eines Standardmotivs des Thriller- und Horrorkinos bedient, lässt auf ein spannendes, doppelbödiges Filmvergnügen hoffen. Erfüllen können Soderbergh und die Drehbuchautoren Jonathan Bernstein und James Greer die Erwartungen jedoch nicht. Obwohl Claire Foy spürbar ihr Bestes gibt, um Sawyers wachsende Verunsicherung zu vermitteln, will sich zu selten handfester Nervenkitzel einstellen. Schuld daran ist vor allem der aus diversen Genre- und Psychiatrieklischees zusammengebastelte Plot-Verlauf, der immer wieder Plausibilitätsfragen aufwirft. Potenziell dramatische Szenen entfalten nur sporadisch die beabsichtige Wucht. Und auch die anklingende Kritik am amerikanischen Gesundheitssystem kommt letztlich nicht über Stichworte hinaus. Schon erstaunlich, dass sich ein visionärer Filmemacher wie Steven Soderbergh für diese insgesamt recht uninspirierte Thriller-Erzählung begeistern konnte.

DVD Extras: Featurette

Blu-ray Extras: Featurette

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch , Englisch, Französisch, Italienisch, Engl. f. Sehg.

Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch, Engl. f. Hörg., Niederländisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (32. Woche 2018).