Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Länge:
111 Minuten (Blu-ray: 116 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
25.01.2018
Regie:
Martin McDonagh
Darsteller:
Frances McDormand (Mildred Hayes), Woody Harrelson (Bill Willoughby), Sam Rockwell (Jason Dixon), John Hawkes (Charlie Hayes), Caleb Landry Jones (Red Welby), Peter Dinklage (James)
Genre:
Drama , Krimi , Komödie , Tragikomödie , Western
Land:
USA, Großbritannien, 2017

Der Frust muss raus. Sieben Monate ist es nun schon her, dass die Tochter der Souvenirverkäuferin Mildred Hayes vergewaltigt und ermordet wurde. Und noch immer hat die Polizei keine Ermittlungserfolge vorzuweisen. Um den in ihren Augen halbherzig arbeitenden Beamten Druck zu machen, mietet die wütende Mutter kurzerhand drei Werbetafeln am Rande ihrer Heimstadt Ebbing im US-Bundesstaat Missouri an und lässt sie mit provozierenden Fragen und Aussagen plakatieren. Diese richten sich direkt an Sheriff Bill Willoughby, einen krebskranken Mann, den Mildred dennoch kompromisslos an den Pranger stellt. Die Aktion, die sogar ihrem eigenen Sohn missfällt, ruft schnell mediales Interesse hervor und bringt in der beschaulichen Gemeinde viele Menschen gegen die Rebellin auf. Mildred lässt sich allerdings nicht einschüchtern, auch nicht vom rabiaten Polizisten Jason Dixon, und führt ihren Kampf um Gerechtigkeit mit harten Bandagen fort.

„Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ pendelt ständig zwischen den Extremen. In einem Moment geht das Geschehen unter die Haut, im nächsten erlaubt sich Regisseur und Drehbuchautor Martin McDonagh (7 Psychos, Brügge sehen… und sterben?) böse schwarzhumorige Einlagen, die angesichts der beklemmenden Grundthematik durchaus überraschen. Zusammengehalten wird der wilde Mix aus Western, Provinzsatire, Drama und Komödie, der in manchen Augenblicken an die Arbeiten der Coen-Brüder erinnert, von einer schauspielerischen Urgewalt namens Frances McDormand. Jede Szene, in der die erfrischend natürlich wirkende Chicagoerin auftaucht, ist prall gefüllt mit Intensität. Mit voller Wucht schmeißt sich die Oscar-Preisträgerin (ausgezeichnet für ihre Darbietung in „Fargo“) in die Rolle der von ihrem Umfeld enttäuschten, mit Zorn erfüllten und rücksichtslosen Mildred Hayes und schafft es, neben ihrer Wut auch die Schmerzen offenzulegen, die der gewaltsame Tod ihrer Tochter mit sich bringt. Obwohl die Souvenirverkäuferin ein ums andere Mal in ihren Handlungen übers Ziel hinausschießt und eine erstaunlich drastische Ausdrucksweise an den Tag legt, scheint hinter der harten, aufbrausenden Fassade stets ihre Menschlichkeit durch. Etwas weniger facettenreich präsentiert sich der homophobe und rassistische Provinz-Cop Dixon, der in Sam Rockwells (Poltergeist, Moon) furioser Verkörperung wie ein Psychopath in Uniform daherkommt. Ihn zeichnet McDonaghs Drehbuch recht einseitig als Personifizierung des beschränkten Hinterwäldlers, schenkt dem einfach gestrickten Officer gegen Ende aber immerhin eine kleine Entwicklungsmöglichkeit, die ihn fast schon wieder sympathisch erscheinen lässt. „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ schickt den Zuschauer durch ein Wechselbad der Gefühle, reißt im Vorbeigehen gesellschaftliche Missstände wie die willkürliche Polizeigewalt gegen Schwarze an, erstaunt mit krassen Wendungen und irrwitzigen Szenen – etwa Dixons Ausraster samt Fensterwurf – und ist schon deshalb sehenswert, weil sich McDormand die Seele aus dem Leib spielt.

DVD Extras: Entfallene Szenen, Kurzfilm, Trailer, Bildergalerie

Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Kurzfilm, Trailer, Bildergalerie, Making of

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (23. Woche 2018).