Squid Game

Serienstart:
17.09.2021
Staffel:
1
Folgen:
9
Länge der Folgen:
30-60 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 18 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Hwang Dong-hyuk
Darsteller:
Lee Jung-jae (Seong Gi-hun), Park Hae-soo (Cho Sang-woo), Wi Ha-joon (Hwang Jun-ho), Oh Young-soo (Oh Il-nam), Jung Ho-yeon (Kang Sae-byeok) u. a.
Genre:
Thriller
Land:
Südkorea, 2021

Nein, harmlos war das Tintenfischspiel noch nie. Wenn Gi-hun es früher als Kind gespielt hatte, dann ging es schon damals ziemlich rabiat zu und letztlich um Leben und Tod. Doch zum Glück war es ja nur ein Spiel. Was wäre aber, wenn jemand auf die Idee käme, mit hunderten Teilnehmenden einen Wettbewerb zu veranstalten, in denen Kinderspiele gewonnen werden müssen? Auf einer abgelegenen Insel? Bei dem es viel Geld zu gewinnen gibt? Und bei dem das Sterben nicht nur behauptet wird, sondern bei dem die Teilnehmenden tatsächlich ihr Leben lassen? Diese makabere, zynische Idee wird in der neunteiligen Serie „Squid Game‟, die in kürzester Zeit einen weltweiten Hype ausgelöst hat, überaus stylisch, bitterböse und vor allem mit äußerster Brutalität durchgespielt.


Was dich in der ersten Staffel von „Squid Game‟ erwartet:


Eines vorweg: Für Zartbesaitete ist die Serie aus Südkorea sicher nichts. Sie steht ganz deutlich in der Tradition des südkoreanischen Genre-Kinos, das Anfang der 2000er-Jahre für großes Aufsehen gesorgt hatte. Schon damals haben Regisseure wie Park Chan-Wook („Oldboy‟), Kim Jee-Woon („A Tale of Two Sisters‟) oder Bong Joon Ho („Parasite‟) vorgeführt, wie sich stylische Bilder, Gewalt sowie ebenso hochspannende wie tragische Geschichten verknüpfen lassen. Genau diese Mischung findet sich nun auch in „Squid Game‟, die jedoch erst einmal im Alltag beginnt.

Gi-hun ist ein Loser. Geschieden, spielsüchtig, hochverschuldet. Anstatt sich um ein schönes Geburtstagsgeschenk für seine Tochter zu kümmern, verbringt er die Zeit lieber mit Pferdewetten auf der Rennbahn. Anstatt Geld für die medizinische Behandlung seiner diabeteskranken Mutter zu sparen, haut er all das Ersparte immer wieder auf den Kopf. Nachdem ihm ein Unterweltboss ein Ultimatum setzt, nimmt er aus Verzweiflung die Einladung an, an einem geheimnisvollen Wettbewerb teilzunehmen. Er steigt in einen Lieferwagen, der von einem maskierten Mann gefahren wird, wird betäubt und erwacht wieder in einem riesigen Schlafsaal mit etwa 500 anderen Menschen, die alle gleich gekleidet sind und nur noch Nummern tragen. Sechs Runden sollen gespielt werden. Mit jedem, der ausscheidet, steigt die Gewinnsumme. Was die Teilnehmenden erst jetzt erfahren: Auszuscheiden, disqualifiziert zu werden, bedeutet: zu sterben oder von den maskierten Wächtern ermordet zu werden. Denn in diesen Spielen werden keine Gefangenen gemacht.


Was ein Hype um diese Serie! Gerechtfertigt oder nicht?


Ganz ehrlich: Ja. Denn die Serie versteht es immer wieder, zu überraschen und andere Wege als vermutet einzuschlagen. Stark ist sie, weil sie so ernsthaft mit ihren Figuren umgeht, die alle ihre Fehler und Schwächen haben – und so kommt es inmitten der nicht selten schockierenden Gewaltexzesse auch immer wieder zu Momenten, die ehrlich berühren. Unbequem ist auch, wie gut die Identifikation mit den Figuren funktioniert. Wie weit würdest du gehen, wenn dir eine Menge Geld versprochen wird? Was zählen Freundschaft, Zusammenhalt, Anstand, Mitmenschlichkeit, Güte, wenn so viel auf dem Spiel steht und die Aussicht besteht, die eigene Not mit dem Gewinn zu lindern? Es ist kaum zu glauben: Aber hinter dieser Serie mit ihren großartigen Bildern und ihrem ungeheuren Zug steckt viel mehr als nur Nebenbei-Unterhaltung. Sie fragt auch auf ihre ganze eigene Art und Weise: In was für einer Gesellschaft wollen wir eigentlich leben?

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Koreanisch, Deutsch u. a.

Untertitel: Deutsch u. a.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (37. Woche 2021).