Run Hide Fight

Länge:
113 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Kyle Rankin
Darsteller:
Isabel May (Zoe), Thomas Jane (Zoes Vater), Radha Mitchell (Zoes Mum), Eli Brown (Tristan), Olly Sholotan (Lewis), Cyrus Arnold (Kip), Britton Sear (Chris), Catherine Davis (Anna), Treat Williams (Sherrif Tarsy) u. a.
Genre:
Action , Thriller
Land:
USA, 2020

School Shootings sind ein sensibles Thema, das spätestens seit dem Amoklauf an der Columbine High School im Jahr 1999 und dem daran anknüpfenden Dokumentarfilm „Bowling For Columbine“ fest als Schreckensszenario in unseren Köpfen verankert ist. Mit „Run Hide Fight“ hat sich der amerikanische Regisseur Kyle Rankin („The Witch Files – Der Hexenzirkel“) dem Thema unerwartet konfrontativ genähert, indem er uns gewissermaßen die Schulversion von „Stirb langsam“ präsentiert. Nicht gerade feinfühlig – doch wenn man davon einmal absieht, ist ein solider Action-Thriller mit Isabel May („Alexa & Katie“) als starker Hauptdarstellerin und einigen richtig guten Szenen dabei herausgekommen.


Was dich in „Run Hide Fight“ erwartet:


Seit dem Tod ihrer Mutter ist Zoe vor allem traurig und wütend und kapselt sich immer mehr von ihrem Umfeld ab, das ihr mit guten Ratschlägen bloß auf die Nerven geht. Nur ihr bester Freund Lewis gibt ihr noch das Gefühl von zumindest ein klein wenig Normalität. Bis es auch hier beim Mittagessen in der Schule zum Streit kommt, woraufhin Zoe aufs Klo verschwindet. Zu ihrem Glück – denn genau in diesem Moment besetzen vier bewaffnete Mitschüler:innen die Cafeteria, töten mehrere Menschen und nehmen alle Anwesenden als Geiseln. Zoe kann knapp über den Lüftungsschacht entkommen und sogar noch ein paar Leute warnen, die sonst mitten ins Geschehen gestolpert wären. Doch dann beschließt sie kurzerhand doch wieder in die Schule zurückzukehren, um noch mehr Leute zu warnen und es mit den Geiselnehmer:innen aufzunehmen. Zu dem Zeitpunkt weiß sie noch nicht, dass deren exzentrischer Anführer Tristan einen ausgefuchsten Plan vorbereitet hat, der noch einige böse Überraschungen birgt. Deswegen ist auch die Polizei noch immer nicht vor Ort, obwohl die Geiselnahme mittlerweile schon im Internet gestreamt wird. Und selbst die üblichen Sicherheitsprotokolle für solche Ausnahmesituationen scheinen den Amokläufer:innen in die Hände zu spielen.


Lohnt sich „Run Hide Fight“ für mich?


Zuallererst: Eine reflektierte Auseinandersetzung darfst du hier nicht erwarten und wer bei dem Thema eine gewisse Trigger-Gefahr sieht, sollte auf den Film besser verzichten. Rein als Actionfilm betrachtet wartet „Run Hide Fight“ dagegen mit einigen spannenden Kniffen auf und wirkt ein bisschen wie ein auf Links gedrehter (böser) Heist-Movie. Die Anlehnungen an „Stirb Langsam“ sind unverkennbar – nur eben mit einer starken weiblichen Hauptrolle, die sich resolut gegen die Psychopath:innen zur Wehr setzt. Dazu ein leichter Hauch von „Halloween“, denn durch den bevorstehenden Schulabschluss wird der Alltag mit verrückten Aktionen auf den Kopf gestellt, sodass die Ernsthaftigkeit der Lage zunächst kaum auffällt und generell die „Gefechtsbedingungen“ innerhalb des Gebäudes mitunter etwas außergewöhnlich ausfallen. Die Beweggründe des Amoklaufs gehen zudem über die üblichen Rachefantasien hinaus und konfrontieren uns mit der Frage, inwiefern das durch die Social-Media-Welt angefeuerte Geltungsbedürfnis gefährliche Ausprägungen annehmen kann.

Alles in allem hat „Run Hide Fight“ also durchaus seine Stärken – nur an der Tiefe und Sensibilität hapert es dann leider doch. Nicht zuletzt bei Zoe selbst, deren persönliche Hintergründe zwar immer wieder angerissen werden, aber schlussendlich doch nur dazu beitragen, ihre etwas knurrige Art zu erklären. Was bleibt, ist ein solider Action-Thriller für zwischendurch.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (42. Woche 2021).