Rock the Kasbah

Länge:
103 Minuten (Blu-ray: 103 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Barry Levinson
Darsteller:
Bill Murray (Richie Lanz), Kate Hudson (Merci), Leem Lubany (Salima Khan), Fahim Fazli (Tariq Khan), Zooey Deschanel (Ronnie), Bruce Willis (Bombay Brian)
Genre:
Tragikomödie
Land:
USA, 2015

Die Geschichte ist absurd und doch steckt ein wahrer Kern in ihr. Richie Lanz ist ein abgehalfteter Musikproduzent. Die guten Zeiten liegen seit Jahrzehnten hinter ihm, er verdient ein paar lausige Kröten indem er untalentierte Hausfrauen um ihr Geld und ihre Träume betrügt. Doch dann sieht er einen Hoffnungsschimmer: Seine Karaoke singende Sekretärin Ronnie soll in Afghanistan für die US-amerikanischen Truppen singen. Das bringt gutes Geld. Aber kaum ist das ungleiche Paar in Kabul angekommen, lässt sich die panische Ronnie außer Landes schaffen. Zuvor hat sie Richie noch sein Bargeld und die Pässe abgenommen. Nun schuldet Richie dem Söldner Bombay Brian die zweite Rate für die illegale Ausreise. Richie bleibt nichts anderes übrig, als hier sein Glück zu versuchen. In einer Mischung aus himmelschreiender Naivität und Nichts-zu-verlieren-Mut zieht er durch das kriegsgezeichnete Land. Er trifft Menschen, die am Krieg verdienen, wie die illegalen amerikanischen Waffenhändler, die aussehen wie unbedarfte Party Hipster und sich auch so verhalten. Außerdem die Prostituierte Merci, bei der Männer aus allen Kulturkreisen vor dem Wohnwagen Schlange stehen. Und er trifft schließlich in einem Paschtunen Dorf auf die junge Salima, die eine überirdisch schöne Stimme hat. Richie wittert den Durchbruch und jetzt beginnt das eigentliche Abenteuer. Denn Salima möchte unbedingt an der TV-Show „Afghan Star“ teilnehmen, was ihr als Frau verboten ist. Erst recht wenn sie ohne Burka auftritt. Was folgt ist eine irrwitzige Tour de Force bis zu dem erklärten Ziel, in der Richie nicht nur „Smoke on the Water“ vor den Dorfältesten zum Besten gibt sondern auch noch gegen die Taliban kämpfen will. Das ist alles zum Scheitern verurteilt. Und doch gibt es Hoffnung, wo es Frauen wie Merci und wie Salima gibt.

Der neue Film von Hollywood Altmeister Barry Levinson (Banditen, Inside Hollywood, Liberty Heights - Rock’n’Roll und krumme Geschäfte, Man of the Year, Mit oder ohne - Was Männer haben sollten, Neid, The Bay - Nach Angst kommt Panik) greift ein dem Regisseur gut bekanntes Sujet auf. Schon in „Good Morning Vietnam“ ließ er Robin Williams auf eine fremde Welt in einem Krisengebiet treffen. Die Tragikomödie startet als irrwitzige Komödie, mit teils überzeichneten Charakteren, und mündet in ein anrührendes Finale. Diesen dramaturgischen Spagat, der sein gutes Anliegen nicht verhehlt, haben viele Filmkritiker übel genommen. Allein das Satire Magazin Titanic bescheinigt dem Film Fingerspitzengefühl in der Zeichnung der Culture Clash Situation. Ein unvoreingenommener Blick lohnt sich allemal. Da ist natürlich Bill Murray in einer Paraderolle. Da sind die Innenansichten eines von mehr als 40 Jahren Krieg und Interventionen gezeichneten und zutiefst zerstörten Landes, in dem Anarchie herrscht, und wilde Partys ebenso zum Alltag gehören wie explodierende Ziegen. Eines Landes am moralischen Abgrund, gespalten auch zwischen Tradition und Moderne. Nur auf den ersten Blick werden hier Klischees aufgefahren. Auf den zweiten bleiben vor allem die Gesichter im Gedächtnis, der Paschtunen, die keine Seite dieser absurden Kriege favorisieren, die einfach nur leben wollen. Die Gesichter auch des afghanischen Publikums während des Auftritts der jungen Frau, darin Verzweiflung, Trauer, Hoffnung, Angst. Das Gesicht auch der jungen Sängerin, zwischen Behauptung und Furcht, ihr glockenklarer Gesang, wenn sie „Peace Train“ von Cat Stevens anstimmt. Der Film ist eine Hommage an Setara Hussainzada und deren mutiger Teilnahme an einer afghanischen Talentshow. Sie wurde danach mit dem Leben bedroht, musste untertauchen. Der Film ist unterhaltsam, aberwitzig und berührend, und er will gewiss keine Militärklamotte sein, was ihm unter anderem vorgeworfen wurde.


Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Niederländisch

DVD Extras: Making of, Featurette, Interviews, B-Roll

Blu-ray Extras: Making of, Featurette, Interviews, B-Roll

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1

Untertitel: Deutsch/Niederländisch

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30. Woche 2016).