Liberty Heights - Rock’n’Roll und krumme Geschäfte

Vieles ist im Umbruch im Jahre 1954 in den USA: die Rassentrennung wird offiziell aufgehoben, der Rock’n’Roll ist Ausdruck eines neuen Lebensgefühls der jungen Generation. Auch die heranwachsenden Söhne der traditionsbewussten jüdischen Familie Kurtzman lernen ungeahnte Freiheiten kennen: Der jüngere Sohn verliebt sich in ein schwarzes Mädchen, der Ältere besucht mit seinen Freunden Parties in Stadtvierteln, die er nie zuvor betreten hat. Doch die neue Liberalität ist noch lange nicht Allgemeingut, noch immer durchtrennen unsichtbare Grenzen die Stadtviertel, wirkt der Rassismus im Alltag. Wie streng es noch in den 50er-Jahren in dem Land zuging, das für sich in Anspruch nimmt, Vorbild aller westlichen Demokratien zu sein, symbolisiert ein Schild am Eingang eines Schwimmbades, das den Zutritt für "Juden, Hunde und Farbige" verbietet.
Mit viel Feingefühl zeichnet Regisseur und Autor Barry Levinson eine sensible Studie der amerikanischen Gesellschaft der 50er-Jahre am Beispiel seiner Heimatstadt Baltimore. Dabei entwickelt er seine Geschichte für amerikanische Verhältnisse ungewohnt ruhig und behutsam. Der Film stimmt den Zuschauer sowohl amüsiert als auch nachdenklich.