Ride Like a Girl

Länge:
96 Minuten (Blu-ray: 99 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
16.01.2020
Regie:
Rachel Griffiths
Darsteller:
Teresa Palmer (erwachsene Michelle), Summer North (Michelle als Kind), Sam Neill (Paddy Payne), Sullivan Stapleton (Darren Weir), Stevie Payne (Stevie)
Genre:
Biopic , Drama
Land:
Australien, 2020

Der Melbourne Cup, der „Heilige Gral“ des australischen Pferderennsports, gilt als das härteste Zweimeilen-Rennen der Welt. 2015, da gibt es diesen legendären Cup bereits 155 Jahre, gewinnt ihn zum ersten Mal eine Frau. Es ist Michelle Payne, die jüngste Tochter von Paddy Payne, Besitzer eines Gestüts und lange Zeit ihr Trainer. Dabei musste Michelle schon in ihrer Kindheit und Jugend einige Schicksalsschläge hinnehmen. 1985 als zehntes Kind geboren, stirbt ihre Mutter, als Michelle sechs Monate alt ist, sodass der Vater seine zehn Kinder allein großzieht. Wie sieben ihrer Geschwister ist auch Michelle eine begeisterte Pferdesportlerin und beginnt mit 15 Jahren, Rennen zu reiten. Zunächst trainiert sie ihr Vater, von dem sie lernt, vor allem auch Geduld beim Rennen zu bewahren, um kontrolliert den richtigen Moment zum Vorpreschen abzuwarten. Sie hat gerade ihren ersten Wettkampf in Ballarat gewonnen, als ihre Schwester durch einen Rennunfall ums Leben kommt. Die Trauer sitzt tief, doch sie hält Michelle nicht davon ab, von einer Teilnahme und vielleicht sogar einem Sieg beim Melbourne Cup zu träumen. Sie überwirft sich mit ihrem Vater, weil sie sich durch seine Ängste, noch eine Tochter zu verlieren, gebremst fühlt. Je größer ihre Rennerfolge werden, desto stärker spürt Michelle, dass der Reitsport nach wie vor eine Männerdomäne ist, oder wie sie selbst sagt: „ein chauvinistischer Sport“. Für weibliche Jockeys gibt es gerademal Abstellkammern als Umziehkabinen, von Sponsoren und Pferdebesitzern werden sie weniger ernst genommen, von männlichen Jockeys oft gemobbt.

2004 dann stürzt Michelle bei einem Rennen auf dem Sandown Racecourse in Melbourne und erleidet eine lebensgefährliche Kopfverletzung. Sie liegt lange im Koma, ihre Karriere als Rennsportlerin scheint beendet zu sein. Doch Michelle kämpft sich mit einer übermenschlichen Willensanstrengung zurück.

Das Leben und die dornenreiche Karriere dieser so berühmten Jockey hat die australische Schauspielerin und Regisseurin Rachel Griffiths dermaßen begeistert und bewegt, dass sie Michelle Payne ihr Kinodebüt widmet. In ihrem ersten Spielfilm geht es Rachel Griffiths weniger um die altbekannte Pferdefilmromantik, sondern um das Leben und den Kampf einer Sportlerin, die sich in einer rauen Männergesellschaft behauptet und unglaubliche Erfolge erringt. Die Filmemacherin zeigt aber auch die Opfer, die Michelle, überzeugend und facettenreich gespielt von Teresa Palmer (Berlin Syndrom, Lights Out, 2:22 – Zeit für die Liebe), für ihre Karriere bringen muss. So wird an einer Stelle des Films aufgezählt: 3.200 Ritte, 361 Siege, 7 Stürze, 16 gebrochene Knochen. Woher sie immer wieder die Kraft und die Motivation nimmt, weiterzumachen, bleibt manchmal auch ein Rätsel. Auf jeden Fall wird sie von ihrem Vater und den Geschwistern, allen voran dem jüngsten Bruder Stevie, gestützt und getragen. Insofern ist „Ride Like A Girl“ auch ein berührender Film über den Wert von Familienzusammengehörigkeit.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (9. Woche 2020).