2:22 - Zeit für die Liebe

Dies schon einmal vorab. Der Titel dieses Spielfilms suggeriert, es gäbe 2 Stunden 22 Minuten Zeit für die Liebe, doch tatsächlich gemeint ist, dass sich um 14:22 Uhr die Ereignisse auf mystische Weise zuspitzen und in einer unaufhaltsamen Katastrophe enden. Und Liebe ist dabei auch im Spiel.

Dylan Branson arbeitet als Fluglotse und hat eine besondere Begabung: es scheint, als könne er Dinge vorhersehen. Dies schreibt der New Yorker seinem Talent zu, dass er grundlegende Muster in menschlichem Verhalten erkennt, berechnen kann und mit hoher Wahrscheinlichkeit den Ausgang von Situation blitzschnell analysiert hat. Als er wenige Tage vor seinem 30. Geburtstag eines frühen Nachmittages um 2:22 Uhr nur in letzter Sekunde den Zusammenprall zweier Flugzeuge verhindert, wird Dylan von seinem Job beurlaubt. Er lernt die tanzbegeisterte Sarah kennen, die in einem der Flugzeuge auf Kollisionskurs saß und beide fühlen sich auf sonderbare Weise miteinander verbunden. Mittlerweile glaubt Dylan fest daran, dass die aktuellen Ereignisse in seinem Leben kein Zufall sein können, sondern dass etwas Mystisches dahintersteckt. Denn wiederholt schreckt er von einer Szenerie am Grand Central Station aus dem Schlaf, in der es – immer um 2:22 Uhr nachmittags - Tote gibt. Und in seinen Visionen spielt Sarah eine zentrale Rolle. Kann Dylan das Geheimnis entschlüsseln?

Die Hauptfigur in diesem Mystik-Thriller steckt in einem Konflikt: Dylan hat ein unglaubliches Wissen über zukünftiges Geschehen und setzt dieses ein, um Katastrophen zu vermeiden. Doch als er persönlich involviert ist, scheint er handlungsunfähig. Um diese Situation herum baut der Film seine Spannung auf und nimmt den Zuschauer mit, auf die Enträtselungstour, welche Kräfte des Universums sich gegen Dylan verschworen haben. Dabei fehlt es Michiell Huisman zuweilen an darstellerischer Vielfalt, um seine persönliche Belastung überzeugend auszudrücken, so dass der Betrachter eher distanziert bleibt. Wenn Dylan seine mathematischen Berechnungen vornimmt, versucht Gedanken und Ereignisse in Beziehung zu setzen, dann lässt sich allerdings zumindest erahnen, was ihn innerlich bewegt und auch die Liebesbeziehung zu Sarah lässt an emotionaler Tiefe vermissen. Mit seinen klar aufgebauten und sauber durchkomponierten Bildern mit Hochglanzeffekt setzt der Film einen ansehnlichen wie erstaunlichen Kontrast zum bedrückend bedrohlichen Inhalt der Geschichte. Jedoch sind ein temporeicher Schnitt sowie interessante Wimmelbilder von Dylans Visionen sehenswert und lenken die Aufmerksamkeit immer auf’s Neue bis zum Finale. Der Film erscheint hierzulande als Videopremiere.

DVD Extras: Interviews, Featurette, B-Roll

Blu-ray Extras: Interviews, Featurette, B-Roll

Kristin Langer