Red Rose

Serienstart:
15.02.2023
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
37 bis 49 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Ramón Salazar, Henry Blake, Lisa Siwe
Darsteller:
Amelia Clarkson (Wren Davis), Isis Hainsworth (Rochelle „Roch“ Mason), Natalie Blair (Ashley „Ash“ Banister), Ellis Howard (Antony Longwell), Ali Khan (Tariq „Taz“ Sadiq) u. a.
Genre:
Horror , Drama , Thriller
Land:
Großbritannien, 2022

Die Technik als Träger des Bösen hat im Horrorgenre eine lange Tradition. Ob der Fernseher in Tobe Hoopers „Poltergeist“, das todbringende Videoband aus „Ring – Das Original“ und dessen US-Remake oder die gefährlich über die Stränge schlagende Hightech-Puppe aus „M3GAN“ – immer wieder sind es moderne Geräte, die Chaos und Zerstörung in das Leben von Filmfiguren bringen. Beliebt ist seit einigen Jahren auch das Motiv der mörderischen App. Eingesetzt etwa in der US-Produktion „Countdown“, in der eine App die Fähigkeit besitzt, den Todeszeitpunkt ihrer Nutzer*innen zu bestimmen. Was spannend klingt, wird leider lustlos abgespult. Dass es raffinierter und packender geht, zeigt die britische Horrorserie „Red Rose“.


Worum geht es in der Horror-Serie?


Der Prüfungsstress ist vorbei, das Warten auf die Ergebnisse beginnt und die Sommerpause will genossen werden, bis nach den warmen Monaten das College ruft. Etwas Freizeit haben sich Rochelle, kurz Roch genannt, und ihre Freund*innen absolut verdient. Ihren Kopf bekommt die 16-Jährige allerdings nicht frei. Zu präsent ist der Schmerz über den Selbstmord ihrer Mutter. Roch bemüht sich, für ihre kleinen Zwillingsschwestern da zu sein und ihren Vater zu entlasten, der die Familie finanziell nur mit Mühen über Wasser halten kann. Als sie von einer App namens Red Rose erfährt, die mit tollen Versprechungen lockt, lädt sie sich die Software auf ihr Handy – und kann schon bald ihren Augen nicht mehr trauen. Immer energischer werden die Forderungen des Programms, immer unheimlicher sind seine manipulativen Kräfte. Die Kamera ihres Handys zeigt plötzlich geisterhafte Personen, die im nächsten Augenblick wieder verschwinden. Und immer wieder werden von ihrer Nummer aus pikante oder beleidigende Posts und Nachrichten verschickt. Mit ihrer besten Freundin Wren gerät Roch genau deshalb in einen Streit, den ihre gemeinsame Freundesgruppe zu schlichten versucht. Doch die App demonstriert schnell ihre ganze Stärke … 


Warum „Red Rose“ überzeugt:


Auch „Red Rose“ kommt nicht ohne ein paar typische Horrorklischees aus. Insgesamt fühlt sich die Serie aber weniger abgehoben, weniger platt an als viele verwandte Genrearbeiten. Klassische Spuk- und Schreckelemente sind durchaus vorhanden, aber eine permanente Geisterbahnfahrt bleibt Zuschauer*innen erspart. Die Hauptfiguren wirken authentischer, als man es aus anderen Gruselfilmen kennt. Teilweise leicht verschroben und fiesen Sprüchen nicht abgeneigt, wirkt die Truppe rund um die ebenso kantige wie verletzliche Roch grundsympathisch. Und selbst der Handlungsschauplatz, die nordenglische Arbeiterstadt Bolton, mit seinen schlichten roten Backsteinhäusern fällt nicht in die Kategorie „austauschbare Kulisse“. Der Ort wird erfahr- und erlebbar, trägt seinen Teil zur Atmosphäre bei. Was die titelgebende App betrifft, steht nicht nur der Schockeffekt im Vordergrund. Im Umgang mit der gefährlichen Software kommen auch jugendliche Ängste und Sehnsüchte, etwa die Frage nach Anerkennung, zum Ausdruck.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (7. Woche 2023).