Offenes GeheStar Trek: Lower Decksimnis

Länge:
127 Minuten (Blu-ray: 131 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Asghar Farhadi
Darsteller:
Penélope Cruz (Laura), Javier Bardem (Paco), Carla Campra (Irene), Ricardo Darín (Alejandro), Elvira Mínguez (Mariana)
Genre:
Drama
Land:
Spanien, Frankreich u.a., 2019

Laura kommt zur Hochzeit ihrer Schwester Ana zurück in ihr Heimatdorf in Kastillien. Sie hat einen wohlhabenden Argentinier geheiratet und lebt mit halbwüchsiger Tochter Irene und dem kleinen Sohn Diego in Buenos Aires. Jahrelang war sie nicht in der Heimat, und so ist es ein großer Trubel, als Laura endlich heimkehrt. Den alten Vater Fernando hat sie Jahre nicht gesehen, und mit der Schwester verbindet sie eine innige Beziehung. Auch der neue Anwärter als Ehemann scheint eine gute Wahl. Im Dorf hat sich offenbar nichts verändert. Die Hausangestellte Marianna wird fast wie ein Familienmitglied behandelt. Nur Lauras Jugendliebe Paco hat sich aus der Misere hochgearbeitet, weil Laura im seinerzeit ihr Familienerbe für einen Schleuderpreis verkaufte. Ein trockenes und karges Stück Land, das Paco mit seiner Ehefrau Bea und durch jahrelange harte Arbeit in einen florierenden Weinberg verwandelt hat. Auf der ausgelassenen Hochzeit der Schwester geschieht während eines Stromausfalls jedoch eine Katastrophe. Die jugendlich rebellische Irene verschwindet spurlos und bald wird der schlimmste Verdacht erhärtet. Sie ist entführt worden und eine hohe Summe wird als Lösegeld gefordert. Und so bröckeln nach und nach fast sämtliche Fassaden gutbürgerlicher Grandezza: Lauras Mann ist schwer getroffen von der argentinischen Krise, Lauras Vater hat den gesamten Reichtum verspielt und grollt Paco, der nun plötzlich der einzige ist, der wirklich in der Lage wäre, das Lösegeld zu berappen. Dafür müsste er allerdings den Weinberg verscherbeln.

Für den iranischen Starregisseur (Le passé – Das Vergangene, Nader und Simin – Eine Trennung, The Salesman – Forushande), der bereits zwei Mal mit dem Auslands-Oscar ausgezeichnet wurde, ist dies die zweite europäische Produktion. Das Familiendrama pendelt zwischen Krimi, Thriller, Sozialstudie und Melodram und kommt am Ende nirgendwo recht an. Der soziale Überbau wirkt wenig erhellend, denn außer den Vorurteilen gegenüber Aufsteigern oder der Selbstgerechtigkeit der Besitzenden, vermittelt der Film keinerlei weitere Erkenntnis. Die spanische Provinz wirkt eher wie eine hübsche, pittoreske Hintergrundkulisse und die aktuelle Wirtschaftskrise steht lediglich als Behauptung im Raum, ist aber weder sichtbar noch spürbar. So wirkt der ansonsten so innovative Filmemacher hier wie gefangen im Anspruch eine tiefgründige Geschichte auf fremden Boden zu erzählen. Weder die spanische Politik und Gesellschaft noch die ländlichen Provinz wird dabei sezierend unter die Lupe genommen. Fast ist es ein touristischer Blick, da helfen auch die gut komponierten Bilder und Totalen der kargen Landschaft nicht. Letztendlich ist vielleicht auch die Starbesetzung eher ein Problem, denn die Protagonisten ergehen sich in ihrem Melodram, während vor allem die eher unbekannten Nebendarsteller im Gedächtnis bleiben, wie etwa die mittellose Hausangestellte Marianna, die glaubhaft ihren inneren Konflikt darstellt. Die messerscharfe Beobachtungsgabe und Schlagkraft seiner iranischen Dramen erreicht Regisseur Asghar Farhadi hier jedenfalls nicht. Bricht man die Geschichte herunter auf die Lügen und Geheimnisse, die wohl jede Familie hat, dann mögen die Enthüllungen, die nach und nach unheilvolle Verstrickungen, Neid und Besitzansprüche offenlegen, jedoch durchaus fesseln und unterhalten.

DVD Extras: Featurettes, Interviews, Trailer

Blu-ray Extras: Featurettes, Interviews, Trailer

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Spanisch

Untertitel: Deutsch, Spanisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (5. Woche 2019).