Nader und Simin – Eine Trennung

Film: Nader und Simin – Eine Trennung
Länge:
118 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Asghar Farhadi
Darsteller:
Leila Hatami, Peyman Moadi, Shahab Hosseini, Sareh Bayat, Sarina Farhadi u. a.
Genre:
Drama , Krimi
Land:
Iran, 2011
Die Entscheidung von Simin, sich notfalls von ihrem Mann Nader zu trennen und mit ihrer in die Pubertät kommenden Tochter den Iran zu verlassen, wird zum Auslöser einer Kette von Ereignissen, die gleich zwei Familien ins Chaos stürzen. Denn Nader möchte seinen an Alzheimer leidenden Vater nicht alleine zurücklassen und der Richter verweigert obendrein die Scheidung. Während Simin vorübergehend zu ihren Eltern zurückkehrt, engagiert Nader für den Vater die schwangere Razieh, die den Job ohne Erlaubnis ihres Mannes annimmt, um die hoch verschuldete, in ärmlichen Verhältnissen lebende Familie zu entlasten. Doch Razieh ist mit der Pflege des kranken Mannes überfordert. Als sie einmal kurz außer Haus geht und den ans Bett gefesselten Alten in Lebensgefahr bringt, schmeißt Nader sie kurzerhand raus. Am nächsten Tag erfährt er, dass Razieh bei dem Sturz ihr Baby verloren hat. Deren streng gläubiger und jähzorniger Mann erhebt nun Klage gegen Nader, der seine bürgerliche Existenz verlieren könnte, falls er von der Schwangerschaft Raziehs gewusst haben sollte. Nader wiederum weigert sich beharrlich, irgendwelche Schadensersatzforderungen zu akzeptieren, die Raziehs Familie finanziell über die Runden bringen würden.

Ist die Situation in beiden Familien schon vertrackt genug und ein normaler Ablauf des Alltags kaum zu schaffen, bringen die religiösen Vorschriften insbesondere Razieh in unlösbare Gewissenskonflikte und beide Frauen an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Die Spannung des wie ein Krimi aufgebauten Films steigt unablässig, weil die Zuschauer lange selbst nicht beurteilen können, was wirklich geschehen ist und wer von den beiden selbstgerechten Streithähnen nun mehr im Recht oder Unrecht ist. Hauptleidtragende des Konflikts sind die beiden Kinder, die zu unfreiwilligen Zeugen werden und am Ende in irgendeiner Form Partei ergreifen müssen. So wird der Blick von Raziehs kleiner Tochter, die ihre Mutter bei der verbotenen Arbeit begleiten muss, immer ernster und trauriger, denn sie weiß vielleicht mehr, als sie sagen darf. Naders Tochter wiederum hängt sehr an ihrem Vater, verfügt aber auch über einen scharfen Verstand, der ihr eine schwere Verantwortung aufbürdet. Indem der auf der Berlinale 2011 mit gleich drei Bären ausgezeichnete Film letztlich die Perspektive der Kinder einnimmt, ist er zwar kein Kinderfilm, aber auch für Jugendliche sehenswert.

DVD-Bildformat: 1:1,85
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Persisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Interviews, Dokumentation

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (1. Woche 2012).