Invincible

Serienstart:
26.03.2021
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
42-48 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 18 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 18 Jahren
Regie:
Jeff Allen
Darsteller:
Steven Yeun (Mark Grayson/Invincible), J. K. Simmons (Nolan Grayson/Omni-Man), Sandra Oh (Debbie Grayson), Zazie Beetz (Amber Bennett), Walton Goggins (Cecil Stedman) u. a.
Genre:
Animation , Action , Abenteuer , Drama , Science-Fiction
Land:
USA, 2021

Welche Probleme und Sorgen mit dem Erwachsenwerden verbunden sind, wurde im Superheld*innen-Umfeld zuletzt in den Marvel-Realverfilmungen „Spider-Man: Homecoming“ und „Spider-Man: Far From Home“ sowie dem irrwitzigen Animationsabenteuer „Spider-Man: A New Universe“ ausführlicher behandelt. In eine ähnliche Kerbe schlägt die ebenfalls auf einem Comicstoff basierende Amazon-Prime-Serie „Invincible“, die sich – das zeigen schon die ersten drei der Presse vorab bereitgestellten Episoden – auch mit den Schattenseiten der übermenschlich starken Retter*innen auseinandersetzt und einige Klischees des Genres ironisch bricht.


Worum es in „Invincible“ geht:


In der Welt von „Invincible“ gehören Angriffe auf die Erde zum Alltag. Ebenso normal ist es, dass stets eine spezielle, unübersehbar an andere Comicfiguren angelehnte Superheld*innen-Truppe, die sogenannten Guardians of the Globe, einschreiten, um Schlimmeres zu verhindern. Kein offizielles Mitglied dieser Vereinigung, aber der größte Superheld von allen ist Omni-Man, der von einem außerirdischen Planeten stammt und als Nolan Grayson ein scheinbar beschauliches Familienleben mit seiner menschlichen Ehefrau Debbie und seinem 17-jährigen Sohn Mark führt. Als Letzterer eines Tages plötzlich außergewöhnliche Fähigkeiten entwickelt und damit in die Fußstapfen seines Vaters treten könnte, beginnt für den Jugendlichen ein hartes Trainingsprogramm. Dass das Superheld*innen-Dasein kein Freizeitvergnügen ist, begreift Mark sehr schnell. Erst recht, als ein grausames Verbrechen für große Unruhe sorgt und alle zur Verfügung stehenden Kräfte gebündelt werden müssen.


Was „Invincible“ sehenswert macht:


Die Serie, die unter der kreativen Federführung von „The Walking Dead“-Erfinder Robert Kirkman, Cory Walker und Ryan Ottley entstand, lässt die Muster aus den oft spektakellastigen Marvel- und DC-Kinowerken keineswegs komplett hinter sich. Auch hier gibt es ausgedehnte, Chaos stiftende Konfrontationen, geheime Regierungsorganisationen und größenwahnsinnige Eroberungspläne. Stärker als viele artverwandte Produktionen rückt „Invincible“ aber Probleme und Gefahren der Superhelden*innen-Existenz in den Blick. Mark brennt darauf, seinem Vater nachzueifern, wird bei seinem ersten richtigen Einsatz jedoch von der verstörend-grausamen Kampfrealität kalt erwischt. Einen Kontrast zu diesen Erfahrungen bildet der typische Highschool-Stress. So stellt sich der Teenager gleich in der ersten Folge einem Bully in den Weg, der die Mitschülerin Amber Bennett bedrängt, und kassiert dafür ein paar Schläge. Zwischen ihr und Mark deutet sich eine romantische Beziehung an, die im weiteren Verlauf durch eine andere Person in Frage gestellt werden könnte. Nachdenkliche Töne kommen besonders in den Gesprächen des Protagonisten mit seiner Mutter auf, die, wie er es einmal liebevoll ausdrückt, ganz gewöhnlich ist.

„Invincible“ schießt sicherlich nicht mit bahnbrechenden Ideen um sich. Manche Einfälle und einige herrlich trockene Sprüche bleiben aber sehr wohl hängen. Wer die von Kirkman und Walker verfassten Comicvorlagen nicht kennt, dürfte vor allem über eine blutige Wendung am Ende der ersten Folge schockiert sein. Nicht nur gibt sich die Serie von diesem Moment an deutlich kompromissloser und grafischer in der Gewaltdarstellung. Auch das eingangs klare Gut-Böse-Schema wird auf einmal kräftig durcheinandergewirbelt. Vielversprechend sind in erster Linie die persönlichen Konflikte der Figuren, die das Potenzial für existenzielle Krisen haben. Als Pluspunkte lassen sich überdies der nah am Ursprungsmaterial bleibende Animationsstil und der Voice-Cast der Originalversion verbuchen, zu dem unter anderem Oscar-Preisträger J. K. Simmons (ausgezeichnet für seine Performance in „Whiplash“), die durch „Grey’s Anatomy“ international bekannt gewordene Sandra Oh und die deutsch-amerikanische Schauspielerin Zazie Beetz gehören.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (12. Woche 2021).