Heartbreak High (2022) (Staffel 1)

Serienstart:
14.09.2022
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
45 bis 51 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Gracie Otto, Neil Sharma, Adam Murfet & Jessie Oldfield
Darsteller:
Ayesha Madon (Amerie), Asher Yasbincek (Harper), James Majoos (Darren), Chloe Hayden (Quinni), Thomas Weatherall (Malakai), Will McDonald (Ca$h), Joshua Heuston (Dustin) u. a.
Genre:
Drama , Comedy , Love Story , Jugend
Land:
Australien, 2022

Dass es an der High School auch in Sachen „Romantik“ hoch hergehen kann, ist kein Geheimnis. Was aber, wenn tatsächlich einmal alle sexuellen Verwicklungen eines Jahrgangs genau protokolliert sind und plötzlich alle sehen können, wer was mit wem hatte? In der Netflix-Serie „Heartbreak High“ sorgt eine geheime „Inzestkarte“ nicht nur für helle Aufregung, sondern stellt auch Beziehungen und Freundschaften auf eine harte Probe. Außerdem gibt es ab jetzt für alle Nachhilfeunterricht rund um Sex! Wer „Sex Education“ und „Noch nie in meinem Leben …“ mochte, findet hier eine sympathische Mischung.


Was dich in der Serie „Heartbreak High“ erwartet:


Das neue Schuljahr fängt ja mal so richtig mies an für Amerie: Zum einen wurde die Inzestkarte entdeckt, die sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Harper an einer Wand im verlassenen Nebengebäude der Schule angelegt hat. Und aus irgendeinem Grund wissen bald alle, dass sie damit zu tun hat, und sind ganz schön sauer auf die „Wandbitch“. Zum anderen geht auch Harper ihr konsequent aus dem Weg und es kommt beim Klärungsversuch sogar zu einer Prügelei, während Amerie noch immer absolut nicht weiß, was eigentlich dahintersteckt und warum ihre Freundin plötzlich insgesamt so anders ist als noch vor Kurzem bei der Party, auf der sie waren.

Also versucht sie nun, ihren Ruf wiederherzustellen und gleichzeitig wieder in Kontakt mit Harper zu kommen. Was gar nicht so leicht ist, wo der von der Schulleitung auferlegte Sex-Unterricht den ganzen Trubel zusätzlich anheizt und Amerie allerhand Spott über sich ergehen lassen muss. Immerhin sind die beiden Außenseiter*innen Quinni und Darren plötzlich unverhofft an ihrer Seite und helfen ihr dabei, die Situation durchzustehen. Und irgendwie scheint sogar ihr bislang unerreichbarer Schwarm Dustin auf einmal Interesse an ihr zu haben. Aber ob das wirklich gut gehen kann?


Warum sich ein Besuch an der „Heartbreak High“ lohnt:


Eigentlich handelt es sich hier um ein Remake der gleichnamigen Serie aus den 90ern. Doch ähnlich wie bei der Neuauflage von „Wunderbare Jahre“ ist daraus etwas komplett Neues entstanden – zum Glück! „Heartbreak High“ verzichtet auf jegliches Nostalgie-Flair und spielt stattdessen im Hier und Jetzt die Karten voll aus. So ist der Skandal rund um die „Sex-Wand“ bloß ein willkommener Aufschlag, um vollkommen zeitgemäß ins große Wirrwarr der High-School-Probleme einzutauchen und ordentlich aufzuräumen: Dass die Schüler*innen lernen sollen, auch und gerade in puncto Sex respektvoll miteinander umzugehen, schön und gut – aber auf der Grundlage veralteter heteronormativer Wertvorstellungen? Weil die Lehrerin das ähnlich sieht und ein bisschen lockerer an die Sache geht, kommt tatsächlich doch ein bisschen was dabei rum. Und die Geschehnisse entwickeln schließlich eine solche Eigendynamik, dass die Gruppe später vor lauter Verantwortungsgefühl sogar das Schulbüro besetzt ...

Während uns Ameries Struggle in ihrer ungewohnten Außenseiterinnen-Rolle und die vielen Fragezeichen rund um Harper auf Trab halten, lernen wir zugleich die anderen um sie herum besser kennen – und zwar mit allem, was (zum Teil auch leider noch) dazu gehört: vom dämlichen Gerede über „Vaginallappen“ (Alle Vulva-Formen sind schön!) über Dating-Hürden bis hin zu einem unverhofften Dreier, der im Anschluss auf mehreren Ebenen gleichzeitig für höchste Verwirrung sorgt. Es geht um das zu viel nachdenken über Sex, aber auch um die (vergeblichen) Versuche, sich davon abzulenken (unter anderem mit dem „Haha-Club“). Dabei schafft es die Serie gleichzeitig spannungsgeladen und charmant-witzig zu sein – uuund noch eine super Message rüberzubringen. Aufgrund der vielen unterschiedlichen (und absolut großartigen) Charaktere und Einblicke bleibt diese weitestgehend unterschwellig, wird ab und an aber auch präzise auf den Punkt gebracht. Zum Beispiel in einem überraschenden Satz von Darrens Dad: „Ich war rassistisch, sexistisch und homophob – weil ich meinte, wenn ich zuerst austeile, kann mir keiner was. Aber die konnten mir trotzdem was. Aber jetzt sitze ich hier mit meinem queeren, schwarzen, non-binären Kind und es ist wunderbar.“


Unser Fazit zur Serie „Heartbreak High“:


Macht Spaß, hat eine coole Message und vor allem einen mitreißenden Vibe. Daher unbedingte Empfehlung.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (37. Woche 2022).