Cleo

Prädikat wertvoll
Länge:
99 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
25.07.2019
Regie:
Erik Schmitt
Darsteller:
Marleen Lohse (Cleo), Gwendolyn Göbel (Cleo als Kind), Jeremy Mockridge (Paul), Heiko Pinkowski (Günni), Max Mauff (Zille), Fabian Busch (Vater Bernd) u.a.
Genre:
Drama , Love Story , Großstadtfilm
Land:
Deutschland, 2019

Für seine schrägen, originellen Kurzfilme gewann Filmemacher Erik Schmitt bereits über 100 nationale und internationale Filmpreise. In einigen von ihnen, wie „Nashorn im Galopp“, „Forever Over“ und „Berlin Metanoia“, spielt die Großstadt Berlin eine besondere Rolle. Nun legt Erik Schmitt mit „Cleo“ sein Spielfilmdebüt vor und teilt seiner Wahlheimat Berlin sogar eine der drei Hauptrollen zu. Neben ihr agieren die junge Cleo, die unbedingt die Zeit zurückdrehen möchte, und der Schatzsucher Paul. Der Plot ist relativ schnell erzählt und nur ein Baustein in diesem kunterbunten, lebendigen Großstadtmärchen. Cleos Herz ist mit einer Mauer aus Steinen umgeben, obwohl sie selbst am Tag des Mauerfalls in Berlin geboren wurde. Für sie allerdings ein schicksalsträchtiger Tag, denn als sie das Licht der Welt erblickt, müssen sich Vater Bernd und die Notärzte entscheiden, wem sie das Leben retten: dem Neugeborenen oder der Mutter. Mit dieser „Schuld“, dass ihre Mutter für sie sterben musste, kommt die heranwachsende Cleo nur schwer zurecht. In sich zurückgezogen und verträumt erscheinen ihr berühmte Persönlichkeiten aus der Berliner Vergangenheit, denen sie von ihrem innigen Wunsch, in der Zeit zurückreisen zu können, erzählt. Von Albert Einstein und Heinrich Schliemann erfährt Cleo von einer magischen Uhr, die die Zeit zurückdrehen kann. Sie gehört zu dem Schatz, den die Brüder Sass nach ihrem legendären Einbruch in der Diskontobank 1929 irgendwo in Berlin versteckt haben und der bis heute nicht gefunden wurde. Zusammen mit ihrem Vater begibt sich Cleo nun auf Schatzsuche. Doch das Schicksal will es, dass Bernd dabei ums Leben kommt. Die Mauer hat ab jetzt Cleos Herz fest im Griff. Nahezu autistisch lebt sie als junge Frau nach strengen Regeln, bei denen die Nr. 1 lautet: „Niemandem zu nahe kommen". Doch eines Tages muss die Regel Nr. 3, „Nicht an die Vergangenheit denken“, gebrochen werden - nämlich als Cleo den Träumer und glücklichen Besitzer der Schatzkarte von den Sass-Brüdern Paul kennen lernt. Mit ihm und zwei verrückten Typen, dem ehemaligen Bombenentschärfer Günni und dem Sprengfanatiker Zille, begibt sie sich erneut auf die Suche nach der magischen Uhr, um die Schicksalsschläge ihrer Kindheit rückgängig machen zu können. So beginnt ein Abenteuer, in das sich die Großstadt Berlin, ihre Geschichte und viele ihrer berühmten Persönlichkeiten einmischen und Cleo sich letztendlich zwischen Vergangenheit und Gegenwart entscheiden muss, um die Mauer um ihr Herz zum Fallen zu bringen.


Neben der märchenhaft-romantischen Geschichte und der tollen Besetzung mit Marleen Lohse („Happy Bournout", „Club der Roten Bänder") als erwachsene und Gwendolyn Göbel als junge Cleo sowie Jeremy Mockridge („Hannah Arendt", „Männertag") als Paul fasziniert Schmitts erster Langfilm vor allem durch die originelle Bildsprache, die zugleich eine liebevolle Hommage an die Hauptstadt Berlin ist. Mit den verschiedensten Stilmitteln und visuellen Effekten (historisches Dokumentarmaterial, Animationen, Stop-Motion- und Legetricks, die Schwarz-Weiß-Geister der Berliner Berühmtheiten, liebevolle Details von Berlin, die für Cleo zu Wegweisern im Leben werden) bis hin zu knalligen Farben verändert er das gegenwärtige Berlin und lässt es selbst für Urberliner in einem völlig neuem, magischen Licht erscheinen. Zudem sind hier wie bei einem Wimmelbild immer wieder neue Überraschungen und liebevolle Details zu entdecken. „Berlin hat eine ganz eigene und besondere Geschichte erlebt und es ging mir darum, einen Film zu machen, den nur diese Stadt erzählen kann“, äußerte Erik Schmitt in einem Interview. Dies ist ihm gelungen und darüber hinaus ein Film, der richtig Spaß macht und unterhält, den Augen gut tut und die Fantasie beflügelt.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Dt. f. Sehg.

Untertitel: Englisch, Dt. f. Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (1. Woche 2020).