Buddy

Dass Regisseur, Produzent und Schauspieler Michael „Bully“ Herbig von einem unglaublichen Schaffensdrang erfüllt ist und mit der Karl-May-Persiflage Der Schuh des Manitu sowie der „Raumschiff Enterprise“-Verballhornung (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 Millionen von Zuschauern in die Kinos gelockt hat, ist ja hinreichend bekannt.

Mit seinem neuesten Film „Buddy“ begibt sich Herbig auf das Terrain einer romantischen Komödie und nimmt darin Anleihe bei verschiedenen Hollywoodproduktionen, aber auch deutschen Erfolgsfilmen. Und wie so oft spielt er hier wieder eine der Hauptrollen, nämlich die des Titelhelden. Buddy ist ein Schutzengel, der plötzlich im Leben von Eddie auftaucht, einem reichen Erben des Hamburger Getränkekonzerns „Sprudel factory“. Um das Geschäft kümmert sich der Anfangdreißiger überhaupt nicht, seine Standartfrage lautet: „Was soll ich tun?“ und so ist es kein Wunder, dass der Betrieb kurz vor der Pleite steht. Eddie interessiert sich eigentlich für nichts, außer für ausschweifende Partys, Mädchen – am liebsten gleich mehrere im Bett – und hochpreisige, alkoholische Getränke. Bis eines Abends eben Buddy in seinem Apartment auftaucht und sich aus Unerfahrenheit für Eddie sicht- und hörbar macht. Der wiederum glaubt, verrückt geworden zu sein, bis er nach einem erfolglosen Besuch bei einem Psychiater sich damit abfinden muss, einen ständigen Begleiter neben sich zu haben. Buddy bewahrt seinen Schutzbefohlenen nicht nur vor allerlei Unfällen, er mischt sich auch in Eddies Leben, vor allem in sein Liebesleben, ein und bringt den jegliche Verantwortung scheuenden Lebemann mit der Altenpflegerin und alleinerziehenden Mutter Lisa zusammen.
Was nun passiert, kann man sich denken und eigentlich kennt man es auch schon aus Til Schweigers Keinohrhasen: Eine Peinlichkeit löst die andere ab, ein Missverständnis folgt dem nächsten, der Macho wandelt sich und entdeckt seine wirklichen Wünsche und Sehnsüchte und am Ende … werden beide ein Paar. Der Weg dorthin ist natürlich mit Herbig-typischen Gags und Turbulenzen „gepflastert“, das Prinzip aber ist das gleiche. Wer einen erneuten „Aufguss“ von Herbigs früheren Komödien erwartet, wird enttäuscht sein. „Buddy“ ist eine romantische Komödie, eine Mischung aus Sentimentalität, Ulk, Ironie und Action. Auf seine Kosten kommt der Zuschauer trotzdem allemal, schon allein wegen der witzigen Gesangseinlagen, bei denen sich Buddy gern mal in Dieter Thomas Kuhn, Stevie Wonder oder gar Karel Gott verwandelt, und vor allem wegen des zauberhaften Zusammenspiels von Alexander Fehling (Goethe!) als Eddie, Mina Tander (Maria, ihm schmeckt’s nicht!) als Lisa und eben Michael „Bully“ Herbig.

DVD-Bildformat:1:2,40; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras:Outtakes, Behind the Scenes, Trailer

Barbara Felsmann