Barfuß in Paris

Länge:
83 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Dominique Abel, Fiona Gordon
Darsteller:
Dominique Abel (Dom), Fiona Gordon (Fiona), Emmanuelle Riva (Martha), Pierre Richard (Norman), Philippe Martz (Monsieur Martin) u. a.
Genre:
Komödie
Land:
Frankreich, Belgien , 2016

Sie ähnelt einem Bücherwurm – Fiona, eine Bibliothekarin aus dem Norden Kanadas: groß, dünn und knorrig und nicht gerade hübsch. Eines Tages schneit im wahrsten Sinne des Wortes ein Brief in die kleine Dorfbücherei. Er stammt von Fionas Lieblingstante Martha. „Hilfe!“, schreibt Martha, „Seit 48 Jahren lebe ich nun schon in Paris. Und jetzt soll ich in ein Altersheim. So ein Quatsch! Ich bin doch erst 88“. Daraufhin steht für Fiona, die damals ihrer Tante nachfolgen wollte, fest, dass sie nun endlich ihr Versprechen einlösen, nach Paris reisen und Martha retten wird. Mit knallrotem Rucksack und einer Kanadaflagge macht sie sich auf die Reise. In ihrer unbeholfenen Art eckt sie überall an, verheddert sich mal auf der Rolltreppe, mal im Eingang der Metro und stürzt dann auch noch in die Seine. Mit anderen Worten: Dass sie ihrer Tante eine Hilfe sein könnte, glaubt nun niemand mehr. Zumal Martha sich im riesigen Paris versteckt, um nicht ins Heim zu müssen. Eine Verfolgungsjagd beginnt, zu der sich der verträumte und dabei recht gewiefte Clochard Dom gesellt. Und sich – wie kann es anders in der Stadt der Liebe sein? – schon bald in die rauhe, konfuse Fiona verguckt und sie nun nicht mehr aus den Augen lässt.

„Barfuß in Paris“ ist ein weiterer Film des Komiker-Duos Abel & Gordon, die hier Regie geführt haben und in den Hauptrollen zu sehen sind. 1980 lernten sich der Belgier Dominique Abel und die in Australien geborene Kanadierin Fiona Gordon in Paris kennen. Sie besuchten die Theaterschule des weltberühmten Pantomimen Jacques Lecoq, heirateten und gründeten in Belgien die Produktionsfirma „courage mon amour“. Mit ihren Bühnenstücken und später auch ihren Filmen (Rumba, Die Fee) haben sie einen einzigartigen, clownesken Tanztheater-Kosmos geschaffen, der von einem körperbetonten Humor lebt und an die Slapstick-Unterhaltung der Stummfilmzeit erinnert. Ob Charlie Chaplin, Buster Keaton, Laurel & Hardy oder Jacques Tati – sie alle scheinen für die Filme von Abel & Gordon Pate gestanden zu haben. Das Spiel der beiden ist in der Tat urkomisch. Die wie einzelne Zirkusnummern wirkenden Szenen, exzellent auf den Punkt gebracht und genau choreographiert, strapazieren dermaßen die Lachmuskeln, dass nach den 83 Minuten mit einem schweren Muskelkater zu rechnen ist. Und doch hat die Geschichte etwas sehr Anrührendes, wozu in hohem Maße die unvergessliche Emmanuelle Riva („Hiroshima mon amour“, [(id=7317]Liebe) als etwas verwirrte Martha beigetragen hat. Sie, die kurz nach der Fertigstellung des Films mit 90 Jahren gestorben ist, hier noch einmal erleben zu dürfen, ist ein großes Glück.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Französisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (4. Woche 2018).