Atypical (Staffel 4)

Serienstart:
09.07.2021
Staffel:
4
Folgen:
10
Länge der Folgen:
26 bis 38 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Tom Magill, Michael Medico, Rebecca Asher, Angela Tortu, Heather Jack, Jennifer Arnold, Fernando Sariñana, Robia Rashid, Kevin Rodney Sullivan
Darsteller:
Keir Gilchrist (Sam), Jennifer Jason Leigh (Elsa), Michael Rapaport (Doug), Brigette Lundy-Paine (Casey), Nik Dodani (Zahid), Graham Rogers (Evan), Jenna Boyd (Paige), Fivel Stewart (Izzie) u. a.
Genre:
Familienfilm , Drama , Comedy
Land:
USA, 2021

Zusammenwohnen mit besten Freund*innen ist ... unglaublich anstrengend. Liebe auch. Außerdem können große Träume bis zu ihrer Verwirklichung manchmal ganz schön viele Pirouetten drehen. Apropos Träume verwirklichen! Die vierte Staffel von „Atypical“ knüpft auf wundervolle Weise an die ersten Sekunden der Serie an, wo Sam noch über all das nachdenkt, was er nie tun kann: „Pinguine in der Antarktis erforschen oder eine Freundin haben“. Letzteres hat sich ja schon ein bisschen anders entwickelt und nun …


Was dich in der 4. Staffel von „Atypical“ erwartet:


Es geht genau dort weiter, wo die letzte Staffel von „Atypical“ aufgehört hat: Sam und Zahid ziehen tatsächlich zusammen! Nur ist Zahid ein furchtbarer Mitbewohner und Sam kommt damit nicht besonders gut zurecht. Sein Lösungsansatz? Klar: lauter Regeln aufstellen! Da Sam ebenfalls kein einfacher Mitbewohner ist, gilt es also einen Weg zu finden, mit dem sie beide cool sind. Davon abgesehen droht Sam eine akademische Bewährung, weil er für seine spektakuläre Freundschaftsrettungsaktion (in Staffel 3) die ethische Zwischenprüfung geschwänzt hat. Er plant ein Forschungssemester in der Arktis und bekommt in all dem Trubel erst viel zu spät mit, dass Zahid nach einer überraschenden Diagnose mit fiesen Ängsten zu kämpfen hat. Ach ja: Und Sam darf nicht nur Stummelchen, sondern muss auch einem Opossum in die Augen blicken.

Währenddessen kann Casey noch nicht offen damit umgehen, nun mit einer Frau zusammen zu sein – und als sie dann so weit ist, bahnen sich schon wieder jede Menge neue Probleme an: Izzie zieht sich zurück, weil sie sich neben ihrer von allen geliebten Freundin noch mehr als Außenseiterin fühlt, und Casey wird bewusst, dass sie als Star-Läuferin der Schule wirklich von allen auf ein Podest gehoben und damit auch anders behandelt wird. Bis sie ihre Laufschuhe ganz an den Nagel hängen und damit auch ihre große Chance sausen lassen will, auf die UCLA zu kommen …

Doug fällt nach einem überraschenden Verlust in ein tiefes Loch, kann aber nicht wirklich über seine Gefühle sprechen. Elsa verzweifelt so sehr an Sams geplanter Arktisreise, dass sie mit ihrer negativen Aura alle gegen sich aufbringt. Paige hadert mit ihrer (eigentlich) recht gut gestarteten Karriere bei Sal. E. Sour Cream und hasst die Arktisreise ähnlich wie Elsa, stellt aber nach einem chaotischen Gefühlsausbruch äußerst eindrucksvoll unter Beweis, dass sie Sam trotzdem unterstützt. (Gut, das Bild von ihrem Hintern im Gardener-Familien-Chat hätte vielleicht nicht sein müsen!) Nur bei Evan läuft es endlich mal ganz gut – mit dem Job als Rettungssanitäter scheint er endlich seinen Platz gefunden zu haben. Und seine Schwester Beth? Tja, die schickt Casey weiter fleißig Videos von unwiderstehlichen Kuchen-Variationen und ihrem schmerzhaften Schicksal. („Hausgebackener Angel Food Cake mit Erdbeeren und Buttercreme-Stuffing. Und er ist noch warm – genauso wie mein Rasenmäher.“)


Warum das Serienfinale absolut sehenswert ist:


Was „Atypical“ so großartig macht, findet in der abschließenden Staffel einen rundum würdigen Höhepunkt: Denn daran, dass Sams Arktisvorhabe eben nicht das Geschehen bestimmt (Wäre naheliegend, weil sich hier der Kreis zu ersten Staffel schließt!), wird deutlicher denn je, dass in dieser Serie alle Charaktere gleichermaßen im Vordergrund stehen. So passiert in den verbleibenden zehn Folgen unglaublich viel, jede Menge Chaos und dicke Luft inklusive. Alle keifen sich gegenseitig an – um dann doch wieder füreinander da zu sein. Besonders hervorzuheben: In dieser Staffel tauchen wir nun auch tiefer in die eigentliche Ursache dafür ein, dass sich Izzie neben Casey immer so unglaublich klein fühlt und sich deswegen so oft abweisend verhält. Während Elsas meist übertriebene Fürsorge diesmal einfach perfekt ist.

Aber auch sonst gibt es viele tolle Momente: zum Beispiel eine ziemlich coole Aktion gegen die Schuluniformen an Caseys Schule oder wenn Elsa davon erzählt, wie sie manchmal im Laden Klamotten aus Jungen- und Mädchenabteilung austauscht – ein kleiner rebellischer Akt, weil sie das leider an vielen Stellen immer noch übliche Beurteilen von Kindern nach „geschlechtsgerechtem“ Aussehen so schrecklich findet. Sams Reaktion darauf, dass Casey nun mit einer Frau zusammen ist. ist ziemlich großartig. Und generell, wie die beiden sich inzwischen gegenseitig unterstützen. Genau wie alle anderen, sobald sich der Rauch schwelender Konflikte erst einmal gelegt hat.


Unser Fazit zur Staffel 4 von „Atypical“:


Wenn du die bisherigen Staffeln mochtest, ist der Abschluss der Serie auf jeden Fall ein Muss. Denn er zeigt einmal mehr, wie eine Serie mit ihren Figuren wachsen kann und dabei immer besser wird. Wie gut es tun kann, auch mal über die eigene Perspektive hinauszudenken und wirklich miteinander zu reden, anstatt (unbewusst) immer nur gegeneinander. Und wie sich die größten Herausforderungen immer noch am besten gemeinsam meistern lassen. Damit ist „Atypical“ Inspiration, eine Wohltat fürs Herz und macht dabei als kleines Abenteuer inmitten des chaotisch-absurden Familienalltags immer noch genauso viel Spaß wie am Anfang.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (27. Woche 2021).