Atypical (Staffel 3)

Serienstart:
01.11.2019
Staffel:
3
Folgen:
10
Länge der Folgen:
26 bis 35 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Ryan Case, Rebecca Asher, Victor Nelli Jr., Wendey Stanzler, Michael Medico, Annabel Oakes, Ken Whittingham, Robia Rashid
Darsteller:
Keir Gilchrist (Sam), Jennifer Jason Leigh (Elsa), Michael Rapaport (Doug), Brigette Lundy-Paine (Casey), Nik Dodani (Zahid), Graham Rogers (Evan), Jenna Boyd (Paige), Fivel Stewart (Izzie) u. a.
Genre:
Drama , Familienfilm , Comedy
Land:
USA, 2019

Kommen sich Elsa und Doug endlich wieder näher und finden sie einen Weg, um ihre Ehe zu retten? Wie schlägt sich Sam auf dem College? Was wird jetzt eigentlich aus Casey und Izzie? Und wie bitte lässt sich das Wesen eines Pinguins künstlerisch ausdrücken? Die dritte Staffel von „Atypical“ hält zahlreiche schöne Momente und spannende Entwicklungen für uns bereit – und zeigt einmal mehr, dass die Serie ihren Platz auf der Watchlist absolut verdient hat.


Was dich in der dritten Staffel von „Atypical“ erwartet:


Auch wenn der Start am College alles in allem recht gut läuft und Sam überraschend schnell Anschluss findet, macht ihm eines noch Bauchschmerzen: die Statistik. Denn wie Amber in der Selbsthilfegruppe meinte, schaffen vier von fünf Student*innen mit Autismus den Abschluss nicht – und damit sieht es ziemlich düster aus für ihn. Doch dank der tollen Menschen um sich herum und nicht zuletzt auch wegen seiner unglaublichen Sturheit, wenn er sich erst einmal etwas vorgenommen hat, stellt sich Sam dieser Hürde. Wobei vor allem das Sokratik-Seminar ihn schier wahnsinnig macht und er es mit Moralfragen zu tun bekommt, die eigentlich einfach und dann wiederum so verflixt unlösbar sind, dass sogar seine Freundschaft mit Zahid auf eine harte Probe gestellt wird. Und dass es Paige an ihrem College vielleicht doch nicht so unglaublich gut geht, wie sie es in ihren Videotelefonaten immer schildert, bekommt Sam im ganzen Problemchaos auch erst sehr spät mit …

Währenddessen arbeiten Elsa und Doug ernsthaft an ihrer Beziehung – inzwischen sogar mit Paartherapie, aber vorerst ohne einen wirklichen Durchbruch. Und dass da plötzlich noch eine andere Frau ist, mit der Doug sich ziemlich gut versteht, bringt Elsa schließlich bis an die äußerste Belastungsgrenze. Casey drängt ihren Freund Evan dazu, endlich was aus seinem Leben zu machen, und flüchtet zugleich vor ihren Gefühlen gegenüber Izzie – auch beides eher semi-erfolgreich. Und Zahid hat mit dem Beginn seines Studiums offenbar zum ersten Mal Probleme, Anschluss zu finden. Bis er dann hinter einer Mülltonne die große Liebe kennenlernt und damit (nicht nur) sein Leben einmal komplett auf Links gedreht wird.


Warum auch Staffel 3 einen Platz auf deiner Watchlist verdient hat:


„Atypical“ ist eine dieser Serien, die gemeinsam mit ihren Charakteren wächst und damit auch Altes entspannt hinter sich lassen kann, um Raum für Neues zu schaffen. So hat Sam in der dritten Staffel den Status des seltsamen Außenseiters längst verlassen und es ergeben sich ganz andere Herausforderungen und Situationen, die es nun für ihn zu meistern gilt: Was zum Beispiel, wenn ich die neue Freundin meines besten Freundes nicht leiden kann und sie auch absolut nicht gut ist für ihn? Wie damit umgehen, wenn der eigene moralische Kompass andere in Bedrängnis bringt? Und dann ist da ja noch das College, das mitunter Aufgaben bereithält, bei denen man sich nicht mal mehr auf klare Regeln verlassen kann … („Keine Regeln?!“)

Und während wir mit Sam allerhand Neues erleben, wird zugleich noch deutlicher, dass wir hier keinesfalls einfach eine Serie über einen autistischen Jungen sehen, sondern vielmehr eine wundervolle Gruppe verschiedenster miteinander verbundener Menschen begleiten. Auf ihrem turbulent-chaotischen Weg durch den Alltag müssen sich die Beteiligten nämlich vor allem einer Herausforderung stellen: möglichst gut miteinander umzugehen. Das zeigt sich unter anderem darin, dass wir nicht permanent bei Sam sind, sondern die anderen Charaktere ähnlich viel Raum einnehmen: Da ist Elsa, die mit aller Kraft versucht, sich wieder einen Platz in Dougs Herz zu verdienen – und dabei auch lernen muss, mal einen Gang zurückzuschalten, loszulassen und den Dingen erstmal Raum zu geben. Oder Casey, die großartig darin ist, für andere in die Bresche zu springen, aber schnell einen Rückzieher macht, wenn es darum geht, sich den eigenen Konflikten zu stellen. Und die ihrer Mutter vielleicht doch ähnlicher ist, als sie sich eingestehen möchte. Und da ist Evan, der sich (aus nachvollziehbaren Gründen) einfach nicht mit Lebenszielen beschäftigen will und den Druck durch Casey hasst – und dann eher durch Zufall ganz neue Seiten und Talente an sich entdeckt. Oder Paige, die schließlich doch von ihrem ausführlich geplanten Lebensentwurf abweichen muss, um ihren Weg zu gehen. Außerdem lernen wir Izzie besser kennen und noch einiges mehr. Du kannst dich also auf einige Überraschungen freuen (inklusive Spontan-Hochzeit!). Übrigens: Zu dieser Vielzahl an kleinen Geschichten passt auch, dass es diesmal nicht das eine fulminante Staffelfinale gibt, sondern vielmehr eine Achterbahnfahrt mit vielen kleinen Loopings.


Unser Fazit zur Staffel 3 von „Atypical“:


Die Serie ist nach wie vor ein klarer Tipp! Denn mit dem Blick ins facettenreiche Leben der Gardeners erwarten uns mitreißende Augenblicke, die einmal mehr zeigen, wie viel Herz in „Atypical“ steckt. Und wie großartig und bereichernd ein gutes und sensibles Miteinander sein kann – auch wenn es mitunter so verflixt schwierig ist, das hinzubekommen. Und keine Sorge: der mitunter etwas schräge und absolut liebenswerte Humor ist natürlich weiterhin dabei. Mit witzigen Missverständnissen, kuriosen Kuchen-Massaker-Videos und unter anderem der Entwicklung, dass Zahid keine Seidenhemden mehr trägt, nachdem Gretchen ihm erzählt, dass sie aus dem Darm eines Dickdarms stammen …

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (44. Woche 2019).