The Drop - Bargeld

Im Grunde ist Bob nur ein einfacher Barkeeper, der ab und an Schmiergeld einsteckt, wenn die Kneipe für eine Nacht als Geldbunker für krumme Geschäfte dient. Doch mit dem einfachen Leben will das nicht so richtig klappen. Erst muss er sich um einen misshandelten Hundewelpen kümmern, den er in einer Mülltonne gefunden hat, dann kommt es auch noch zum Überfall auf die Bar. Die Bosse machen ihm und seinem Cousin Marv Druck, dass sie die Täter aufspüren sollen. Außerdem scheint Marv irgendetwas im Schilde zu führen. Seit die tschetschenische Mafia vor knapp zehn Jahren sein Geschäft übernommen hat, trauert er den alten Zeiten nach. Nicht dass er noch eine Dummheit anstellt … Als dann noch der psychopatische Vorbesitzer des Hundewelpens auftaucht, droht die Situation zu eskalieren.

„The Drop – Bargeld“ ist einer von diesen unscheinbaren Filmen, die vielleicht mal auf deiner Watchlist landen, aber niemals ganz oben. Die Story ist nichts Besonderes und mit den Actionszenen lässt sich auch kein Pokal gewinnen. Dafür zeigt der belgische Regisseur Michael R. Roskam, dass man das alles nicht zwingend braucht, um einen guten Film zu drehen. „The Drop – Bargeld“ ist feinsinniger, arbeitet mit ganz normalen Alltagssituationen und Gesprächen, die nichts weiter mit der Handlung zu tun haben. Gleichzeitig herrscht den ganzen Film über eine leicht bedrohliche Atmosphäre und auch die von Tom Hardy (No Turning Back, Dame König As Spion) super gespielte Hauptrolle hat etwas Verstörendes und gleichzeitig Faszinierendes an sich: Er lässt sich kaum aus der Ruhe bringen, selbst wenn es mal brenzlig oder eklig wird. Er hilft einfach und hält sich nicht lange mit Fragen auf. „Du musst dich nicht rechtfertigen. Jeder von uns hat eine Vergangenheit.“ Dazu kommt der mittlerweile verstorbene „Sopranos“-Hauptdarsteller James Gandolfini (Genug gesagt, Killing Them Softly), der hier in der Rolle des umtriebenen Cousin Marv einen würdigen Abgang hinlegt. Ach ja: Trotz ihrer Unscheinbarkeit hat es die Story in sich. Nicht umsonst stammt das Drehbuch von Dennis Lehane, dem Bestsellerautor, der auch die Romanvorlagen zu Shutter Island und Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel geschrieben hat. Es lohnt sich also, diesen Film auf der Watchlist nach oben zu ziehen.

Gamer werden sich übrigens freuen, eine altbekannte Synchronstimme aus „Bioshock Infinite“ wiederzuhören.

Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts
Sprachen: Deutsch dts 5.1/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch

DVD Extras: Featurettes, Trailer, Bildergalerie

Blu-ray Extras: Featurettes, Trailer, Bildergalerie, Entfallene Szenen

Marius Hanke