The Bling Ring

Mark ist ein unscheinbarer Teenager und neuer Schüler an einer kalifornischen Highschool. Ausgerechnet die hübsche und beliebte Rebecca lädt ihn ein, mit ihr die Zeit zu verbringen. Am Abend nach einer Party laufen Mark und Rebecca die Straße entlang und klauen Wertsachen aus unverschlossenen Autos. Der kleine Kick gibt ihnen Selbstbewusstsein. Rebecca kann Mark überreden, in das Haus eines reichen Freundes einzusteigen, während dieser verreist ist. Mark lernt durch Rebecca auch Nicki und ihre Adoptivschwester Sam kennen. Ihre ahnungslose Mutter unterrichtet die Mädchen zuhause und bemüht sich um sie, ahnt aber nicht, was deren eigentliche Träume sind: Ruhm und Reichtum. Die Schwestern schließen sich der "Gang" an und die "Zielobjekte", Häuser von Prominenten in den Hügeln Hollywoods, werden immer gewagter. Die Jugendlichen berauschen sich am Verbotenen und sammeln fleißig Designerhandtaschen, Schuhe und Kleidung ein. Doch irgendwann werden die Kids zur Fahndung ausgeschrieben.

Sofia Coppola interessiert es in ihren Filmen („Lost in Translation", „Somewhere") meist weniger, eine ausgefeilte Handlung oder komplexe Charaktere zu zeigen und eine Botschaft über diese zu vermitteln. Sie ist detailverliebte, unvoreingenommene Beobachterin, die Situationen und Figuren dem Zuschauer zeigt und ihm selbst überlässt, was er davon hält. So auch in "The Bling Ring", der auf einer wahren Begebenheit basiert. Coppola war offensichtlich von der Gruppe Jugendlicher, die scheinbar unbekümmert und wie im Rausch Villa um Villa von Prominenten und Reichen knackten, fasziniert und zeichnet deren Geschichte nach. Dass das Ganze nicht gut ausgehen wird, weiß man schon am Anfang des Films. Viel interessanter ist es, in die Welt dieser Kids einzutauchen, die Wohlstandskinder sind und sich doch so langweilen und nach Ruhm streben, dass es ihnen irgendwann nicht mehr reicht, alles über ihre Stars zu lesen oder in den gleichen Clubs wie sie zu feiern. Man erahnt das Bedürfnis von Mark, unbedingter Teil der Gruppe zu sein und so eine Bedeutung zu bekommen. Man erlebt Eltern, die kein Interesse an oder keinen Zugang zu ihren Kindern haben. Die genau ausgesuchten Kostüme, Sets (so wurde ein Einbruch im echten Haus von Paris Hilton gedreht), von den Kids gehörte Musik vermitteln glaubwürdig Stimmung und Interessen der Gruppe, die von einer Reihe schauspielerischer Newcomer, sowie der erfahreneren Emma Watson („Harry Potter") überzeugend dargestellt werden.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Englisch für Sehgeschädigte
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Making of, Featurettes, B-Roll, Bildergalerie, Trailer

Kirsten Loose