Lost in Translation

Charlotte, eine junge Amerikanerin, hat gerade ihr Philosophiestudium abgeschlossen und begleitet ihren Mann, den Fotografen John, zu einem Auftrag nach Tokio. Während John arbeitet, verbringt sie die meiste Zeit in einem Luxushotel und lernt in einer schlaflosen Nacht Bob Harris kennen. Der alternde Schauspieler soll in der Stadt einen Werbespot für Whiskey drehen. Aus dem zufälligen Aufeinandertreffen von Bob und Charlotte entwickelt sich rasch eine Nähe zueinander. So unterschiedlich sie auf den ersten Blick scheinen, stehen doch beide an einem Punkt, an dem sie ihr Leben in Frage stellen. Bob hat den Höhepunkt seiner Karriere bereits hinter sich gelassen und auch die Leidenschaft in seiner Ehe ist über die Jahre abhanden gekommen. Charlotte steht mit Studienabschluss und als Jungverheiratete noch vor der Frage, was sie mit ihrem Leben überhaupt anfangen will. Gemeinsam verbringen die beiden eine Woche in Tokio, lernen staunend die fremde Metropole kennen, kommen sich näher und eröffnen sich gegenseitig neue Perspektiven für ihren weiteren Weg.

In "Lost in Translation" erzählt die Tochter von Regielegende Francis Ford Coppola die Liebesgeschichte zweier Menschen, die eigentlich in Alter und Art gar nicht zusammen passen. Dabei behandelt der Film das Mann-trifft-Frau-Thema auf ungewöhnliche Art und Weise. Es gibt keinen One-Night-Stand oder eine Affäre zwischen Charlotte und Bob. Stattdessen entspinnt sich eine zärtliche Vertrautheit, die in kleinen Details wie einem Lächeln oder einer kurzen Berührung deutlich spürbar wird. Der Zuschauer schwebt förmlich mit den Protagonisten durch eine magische Atmosphäre der Zuneigung in der künstlichen und hektischen Kulisse des nächtlichen Tokio. Dabei nimmt der Film sich viel Zeit, die fremdartige Welt des modernen Japans zu betrachten, wenn er hierbei auch manchmal ein wenig im Klischeehaften bleibt (Japaner sind klein, können kein "R" aussprechen und lieben Karaoke). Die klaren, atmosphärisch starken Bilder und die großartige schauspielerische Leistung von Neuentdeckung Scarlett Johansson und Bill Murray (womöglich in der Rolle seines Lebens) machen diesen Film vollends zu einem berührenden kleinen Meisterwerk. Wenn sich Charlotte und Bob am Ende trennen, so haben nicht nur die beiden etwas Wertvolles im Leben gewonnen, auch als Zuschauer fühlt man sich ein Stück bereichert.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Behind the Scenes, Hintergrundinfos

Kirsten Loose