Somewhere

Film: Somewhere
Länge:
98 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Sofia Coppola
Darsteller:
Stephen Dorff, Elle Fanning, Chris Pontius, Michelle Monaghan
Genre:
Drama
Land:
USA, 2010
Prominenz und Glamour als Lebensziele: In Zeiten von Castingshows scheinen diese Ziele für jedermann erreichbar. Aber was verbirgt sich wirklich hinter schillerndem Erfolg und weltweiter Popularität? Dieser Frage geht Sofia Coppola in ihrem vierten Spielfilm nach. Als Tochter des legendären Regisseurs Francis Ford Coppola aufgewachsen in einer Hollywood-Dynastie, weiß sie wovon sie spricht. Mit der ihr eigenen Ruhe und Langsamkeit beleuchtet sie das ebenso banale wie deprimierende Leben des fiktiven Filmstars Johnny Marco. Ein Leben zwischen Presseterminen, Hotels, unpersönlichem Sex, schnellen Autos, Drogen und Partys. Für Johnny bedeutet all das in erster Linie Langeweile, Anonymität und Orientierungslosigkeit. Scheinbar unbeteiligt irrt er durch sein sinnentleertes Leben. Wäre da nicht seine halbwüchsige Tochter Cleo, die von der überforderten Mutter zu ihm abgeschoben wird. Cleo steht am Anfang der Pubertät und fordert auf einfache Art Zuwendung und Aufmerksamkeit ein. In gewisser Weise befinden sich Vater und Tochter in einem ähnlichen Zustand der Sinnsuche, wobei Cleo dabei deutlich aktiver und verantwortungsbewusster als ihr Vater ist. Mit kindlichem Ernst spielen beide an der Playstation und treiben völlig unbeeindruckt von dem sie umgebenden Luxus der First Class Hotels durch den Alltag. Cleo muss sich an der Enttäuschung abarbeiten, die ihr Vater bei aller verhaltenen Liebe letztendlich ist. Johnny muss mit der Trennung von der Tochter klarkommen, die vielleicht sein einziger Bezug zu so etwas wie „richtigem“ Leben ist.

Sofia Coppola ist eine ebenso unbarmherzig präzise wie vorurteilslose Beobachterin dieser beiden Hauptfiguren. Leiser Humor und komplizenhafte Zuneigung für ihre Figuren zeichnen die Erzählung aus. Stimmungen, Orte und die atmosphärische Umgebung scheinen Coppola dabei wichtiger zu sein als komplexe Charaktere. Inhaltlich variiert die Regisseurin ihr Dauerthema: Die Leere in der Fülle. Sie leistet damit, gut möglich, dass dies nie ihr Ansinnen war, einen wichtigen Beitrag zum Thema Erfolg um jeden Preis. Dass das Leben „dort oben“ ebenso banal und viel weniger erstrebenswert ist, als die Unterhaltungsindustrie einen glauben macht, bleibt am Ende die Kernaussage dieses stillen Dramas. In Venedig gab es dafür beim Festival 2010 den Goldenen Löwen.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Making of, Behind the Scenes, Interviews, Bildergalerie, B-Roll, Trailer

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-Blu-rayUniversal

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11. Woche 2011).