Promised Land

Der Vertreter Steve Butler reist zusammen mit seiner Kollegin Sue Thomason durch die ländlichen Teile der USA, um Pachtverträge für das Erdgasunternehmen Global abzuschließen. Riesige Erdgasvorkommen sollen erschlossen werden, ein Millardengeschäft. Es sind Träume, die die beiden den verarmten Farmern anbieten, Träume von einem besseren Leben. Butler, der den zunehmenden Niedergang seines eigenen Heimatorts mitangesehen hat, weiß nur zu gut, in welcher Situation sich die Menschen befinden. Als nächstes soll Pennsylvania abgedeckt werden und der Anfang scheint gut zu laufen - bis Butler und Thomason in der Kleinstadt McKinley auf Widerstand stoßen. Bei einer Abstimmung der Stadtbewohner prangert der ehemalige Professor Frank Yates die Risiken des Frackings an und sorgt damit für Unsicherheit. Zu allem Überfluss taucht kurze Zeit später auch noch ein Umweltaktivist auf, der die Menschen auf seine Seite zieht. Ein erbitterter Kampf um die Region entsteht.

Altmeister Gus van Sant machte erstmals mit „Good Will Hunting”1997 weltweit auf sich aufmerksam. Bei „Promised Land" richtet er den Blick ganz klar auf die Menschen. Man kommt nahe heran an die innere Zerrissenheit der Farmer, für die die Pachtverträge eine große Chance bedeuten, aber auch eine Gefahr für das Land ihrer Väter. Außerdem bekommt der Zuschauer eine Ahnung davon, was Butler antreibt: dieser ungebremste Idealismus, der ihn kritiklos an die Sache glauben lässt - bis sich irgendwann doch Risse in der Fassade zeigen. Es ist schön, dass dabei auch Zeit für die kleinen Momente bleibt, Zeit für Ausschnitte aus dem ganz normalen Alltag. Leider kommt der Film, bei dessen Drehbuch Hauptdarsteller Matt Damon (u.a. „Der gute Hirte“, “Der Informant“, „Die Bourne-Identität“) mitgewirkt hat, nicht über eine oberflächliche Tiefgründigkeit hinaus. Die Darstellung droht – zum Glück nur stellenweise - in eine Mischung aus Kitsch und Lehrfilm abzudriften. Sehr erfrischend gelöst hingegen ist, dass die enthaltene Liebesgeschichte nur angedeutet wird. Insgesamt also ein durchaus lohnenswertes Filmerlebnis.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9Ton: Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch

Marius Hanke