Waking Life

Ein junger Mann im Schwebezustand zwischen Traum und Wachsein. Auf seiner Reise durch die Welt der (Tag-)Träume trifft er auf Freunde, Fremde und berühmte Persönlichkeiten wie den Schriftsteller Thomas Mann oder den Regisseur Steven Soderbergh. Er hört zu, wenn diese über Wahrnehmung, Kommunikation, den freien Willen, die Realität oder gar Reinkarnation sprechen. Manchmal scheinen die Dinge dadurch klarer zu werden. Manchmal aber auch nicht. Vor allem aber gelingt es ihm nicht, richtig aufzuwachen.

Richard Linklater wandelt zwischen den Welten. Bekannt wurde der Regisseur Anfang der 1990er-Jahren durch seine authentischen Independentfilme, mit denen er zum Sprachrohr der „Generation X“ wurde, seither wechselt er beständig zwischen experimentellen Filmen wie dem animierten Science-Fiction Film „A Scanner Darkly“ und Mainstream wie „School of Rock“ oder „Ich und Orson Welles“ . Elf Jahre nach dem deutschen Kinostart erscheint nun mit „Waking Life“ der vielleicht äußergewöhnlichste und sperrigste Film seiner Karriere auf DVD und Blu-ray, in dem Linklater seine (teils berühmten) Schauspieler aus der Kultur- oder Wissenschaftsszene in einem aufwändigen Postproduktionsprozess – dem so genannten Rotoscoping – Bild für Bild übermalen ließ. So entsteht eine abstrakte Filmwelt, die den angemessenen Rahmen darstellt für abstrakte Gedanken und Ideen der Philosophie sowie den Zustand des namenlosen Protagonisten. Dennoch ist das Ergebnis überaus anstrengend. Linklater reiht Episode an Episode und bricht diese nur selten selbstironisch auf. Am Ende bleibt ein kunterbuntes Nebeneinander unterschiedlichster Gedanken und Ideen, um das Leben zu erklären. Damit spukt doch noch ein wenig Generation-X-Mentalität durch dieses filmische Experiment. Auch wenn man sich schließlich aufgrund der Fülle allerdings nur an sehr wenige Aussagen wirklich erinnert.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Audiokommentar, Trivia-Track, Musikvideo, Animationssoftware, Featurette, Alternative und entfallene Szenen, Trailer

Stefan Stiletto