Vielleicht lieber morgen

Charlie ist 15, ruhig, schüchtern, jemand der gerne liest und schreibt. Sein einziger Freund hat vor kurzem Selbstmord begangen. Nun muss Charlie alleine seine Zeit an der Highschool beginnen, ein Außenseiterdasein ist vorprogrammiert. In Briefen an seinen toten Freund schreibt Charlie über dieses Drama. Das etwas ältere Geschwisterpaar Sam und Patrick nimmt sich seiner an. Beide sind Außenseiter wie er. Der exzentrische Patrick führt insgeheim eine homosexuelle Beziehung und auch seine Stiefschwester Sam eckt mit ihrem Selbstbewusstsein an. Charlie fühlt sich erstmals aufgehoben und akzeptiert. Doch die Dinge werden kompliziert, als er - unerwiderte - Gefühle für Sam entwickelt und das Zusammensein mit den Geschwistern ein Kindheitstrauma in ihm aufrührt.

Der 1999 erschienene Briefroman „Vielleicht lieber morgen" (in Deutschland 2011 ein weiteres Mal unter dem Titel „Das also ist mein Leben" veröffentlicht) war durch seinen ruhigen Ton und die ehrliche Art, schwierige Themen aufzugreifen und Gefühle ernstzunehmen, ein Bestseller und Kultroman für amerikanische Jugendliche. Ein ungewöhnlicher Schritt ist es, das Buch unter der Regie des Romanautors selbst, Stephen Chbosky, zu verfilmen. Genau dies hat sich gelohnt, denn der ruhige herzliche Erzählton, mit dem einem Schritt für Schritt die Figuren ans Herz wachsen, vermittelt sich auch im Film. Dazu trägt auch die gelungene Besetzung mit Logan Lerman („Percy Jackson - Diebe im Olymp"), Emma Watson („Harry Potter") und Ezra Miller („We Need To Talk About Kevin") bei, die zu Recht mit etlichen Darstellerpreisen ausgezeichnet wurden. "Vielleicht lieber morgen" ist wunderbares, intelligentes Pubertätskino, sein schüchterner Held Charlie sehenswert.

DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Kirsten Loose