The Umbrella Academy (Staffel 3)

Serienstart:
22.06.2022
Staffel:
3
Folgen:
10
Länge der Folgen:
40 bis 52 Min.
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Jeremy Webb, Cheryl Dunye, Sylvain White, Jeff F. King, Kate Woods, Paco Cabezas
Darsteller:
Elliot Page (Viktor), Tom Hopper (Luther), David Castañeda (Diego), Emmy Raver-Lampman (Allison), Robert Sheehan (Klaus), Aidan Gallagher (Five), Justin H. Min (Ben), Colm Feore (Sir Reginald Hargreeves) u. a.
Genre:
Action , Komödie , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2022

Die Apokalypse ist so etwas wie der Running Gag in der „Umbrella Academy‟-Serie. In jeder Staffel müssen die sieben Hargreeves-Geschwister, die über allerlei Superkräfte verfügen und bei einem exzentrischen aristokratischen Pflegevater aufgewachsen sind, einen Weltuntergang abwehren. Dazwischen gibt es allerlei Zeitreisen, mal in die Zukunft, mal in die Vergangenheit. Apokalypse Nummer 1 hatte die Geschwister zuletzt in die 1960er-Jahre katapultiert, wo es dann – Überraschung – zu Apokalypse Nummer 2 kam. Keine Ahnung, wie ihr das seht, aber ... eine geht noch, oder?


Das erwartet dich in der dritten Staffel „Umbrella Academy“:


Beim großen Finale von Staffel 2 war in der Gegenwart bei weitem nicht alles wieder in Butter. Bei ihrer Rückkehr mussten die Umbrellas feststellen, dass sie da in der Vergangenheit wohl ein wenig zu viel mit den Zeitlinien herumgespielt hatten. Ihren Platz in der neuen Gegenwart hat nämlich eine Familie namens Sparrow Academy eingenommen. Die Umbrellas dürfte es eigentlich gar nicht geben. Aber jetzt, wo sie nun mal da sind, kann es immerhin gleich richtig knallen. Ideen? Genau: Apokalypse Nummer 3 kündigt sich an. Alles klar, kennen wir. Springen wir also zu dem, was hier von Anfang an ein zentrales Problem ist: das Großvater-Paradox. Ein Gedankenspiel, das auf die Frage hinausläuft: Wenn du selbst in der Vergangenheit etwas angestellt hast, durch das du deine eigene Existenz verhindert hast – warum bist du dann (erstens) noch da und wie ist (zweitens) ohne dich alles so gekommen, wie es gekommen ist, weil du ja eigentlich gar nicht da bist? Ähnlich existenziell ist es, als die Umbrellas erfahren, dass alle ihre Mütter – sind sind ja alle keine leiblichen Geschwister – noch vor ihrer Geburt unter seltsamen Umständen gestorben sind. Und als sie den Kugelblitz im Keller des Hargreeves-Anwesens entdecken, eine starke Energiequelle, die in Wellen der Welt und den Menschen buchstäblich das Leben aussaugt.


Lohnt sich das Weiterschauen der Serie für dich?


Die erste Staffel begann ein wenig zäh, wurde dann aber immer stärker, die zweite Staffel war ein einziger, wunderbar-durchgeknallter und hochunterhaltsamer Trip, der ganz nebenbei noch viel zu erzählen hatte über ein ebenso politisch wie gesellschaftlich ungemein ereignisreiches Jahrzehnt. Staffel 3 nun tut sich sichtlich schwer, daran anzuknüpfen und wirkt am Anfang ein bisschen so, als habe man vor allem von allem mehr liefern wollen. Mit doppelt so vielen Superheld*innen ist da schon mal ein Anfang gemacht. Dumm nur, dass die meisten Sparrows irgendwie gar keinen Charme versprühen und es einem auch ziemlich wumpe ist, wenn manche dann recht bald abtreten. Trotzdem ist der typische „Umbrella Academy‟-Stil sofort wieder da: dieses Spiel mit Blicken, dieser Einsatz von eingängigen Songs, die sich videoclipartig mit den Bildern verbinden, diese großartigen durchgestylten Schauplätze. Es ist einfach zu schön zu sehen, wie die Umbrellas realisieren, dass da – mal wieder – etwas furchtbar schief läuft in ihrem Leben und Familie ganz schön anstrengend sein kann. Und es ist wieder einmal irrwitzig, sie dabei zu begleiten, wie sie sich nach und nach einen Reim auf all diese Verstrickungen machen, alte Bekannte wiedertreffen oder sich selbst in neuen Formen sehen. Ach ja, aus Vanya wird übrigens Viktor, einfach so und mal schnell nebenbei in einer Szene erzählt. Einerseits ist das irgendwie witzig, weil die Geschlechtsidentität der Figur für niemanden hier eine Rolle spielt. Andererseits aber wirkt das Ganze dadurch auch ziemlich unmotiviert, weil das zwar durch die persönliche Geschichte von Elliot Page, der Viktor spielt, erklärbar ist, aber eben nicht durch die Figur Vanya/Viktor. Dieser Umgang mit den Figuren ist ein bisschen symptomatisch für Staffel 3. Einige Figuren aus vorherigen Staffeln tauchen auf, aber eine richtige Rolle spielen sie nicht. Und zum Ende hin verliert sich die Staffel in purer Beliebigkeit und wirft mehr Fragen auf, als dass sie Antworten gibt. Klar, das ebnet den Weg zu Staffel 4. Aber glücklich macht das nicht. Nicht einmal ein Blick in die (auf ihre ganz andere Art ziemlich schrägen) Comicvorlagen von Gerard Way und Gabriel Bá hilft in dieser Hinsicht weiter. Denn die gehen ihren eigenen Weg.


Noch mehr „The Umbrella Academy“? Hier findest du alles zu Staffel 1 und 2.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Englisch, Deutsch u. a.

Untertitel: Englisch, Deutsch u. a.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (25. Woche 2022).