Thelma

Länge:
111 Minuten (Blu-ray: 116 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
22.03.2018
Regie:
Joachim Trier
Darsteller:
Eili Harboe (Thelma), Kaya Wilkins ( Anja), Henrik Rafaelsen (Trond), Ellen Dorrit Petersen (Unni), Grethe Eltervåg (junge Thelma) u.a.
Genre:
Horror , Love Story , Science-Fiction
Land:
Norwegen, Frankreich, Dänemark, Schweden, 2017

Thelma wächst in einer abgeschiedenen Küstenregion im Westen von Norwegen bei ihren streng konservativen, bigotten Eltern auf. Als sie zum Biologiestudium nach Oslo zieht, erwachen in ihr lang unterdrückte Gefühle und Sehnsüchte. Sie verliebt sich in ihre Kommilitonin Anja, wagt es aus anerzogener Scham und mangelndem Selbstwertgefühl jedoch nicht, dieser Liebe freien Lauf zu lassen. Stattdessen bekommt sie gleich bei der ersten Begegnung einen epileptischen Anfall. Es folgen ärztliche Untersuchungen und weitere Anfälle, die sich medizinisch nicht eindeutig klassifizieren lassen. Plötzlich ist Anja spurlos verschwunden. Schuldbewusst beginnt Thelma, sich ihren eigenen Dämonen zu stellen, sich gegen die Gebote ihrer Eltern aufzulehnen und ihre übernatürlichen Fähigkeiten zu akzeptieren. Dabei kommt sie einem tragischen Familiengeheimnis auf die Spur.

Unweigerlich kommen einem bei diesem Film der Klassiker „Carrie“ (1976, Neuverfilmung Carrie 2013) von Brian de Palma nach der Buchvorlage von Stephen King in den Sinn sowie in Bezug auf den Namen der Protagonistin vielleicht auch „Thelma und Louise“ (1991) von Ridley Scott. Der für Norwegen ins Rennen um den Auslands-Oscar geschickte Science Fiction-Thriller, der sich auch als Horrorfilm oder romantische Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen bezeichnen lässt, kann es vielleicht nicht ganz mit diesen Klassikern aufnehmen. Er lässt sich aber dennoch den besten Horrorfilmen der Gegenwart zurechnen. Und ähnlich wie bei Sissy Spacek in „Carrie“ dürfte der Film für Eili Harboe als Thelma das Sprungbrett für eine internationale Karriere werden. Gleich der Beginn des dritten Spielfilms von Joachim Trier schockiert auf ganz eigene Weise. Bei der Jagd im Wald nimmt der Vater mit vollem Ernst plötzlich seine kleine Tochter ins Visier. Was es mit dieser Szene auf sich hat, erfährt man als Zuschauer erst gegen Ende des in opulenten Bildern im Breitwandformat erzählten, auf den Punkt gebrachten Films über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens, der auch sonst unter die Haut geht. Handwerklich perfekt gelingt es dem Regisseur, den von Verlustängsten und Schuldgefühlen geprägten Ablöseprozess Thelmas von ihrem Elternhaus, der in eine lesbische Beziehung mündet, ohne aufgesetzt wirkende Effekthascherei zu vermitteln und einem das Fürchten zu lehren.

DVD Extras: Interviews, Trailer

Blu-ray Extras: Interviews, Trailer

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Norwegisch

Untertitel: Deutsch

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Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (34. Woche 2018).