The Shallows - Gefahr aus der Tiefe

Nach dem Krebstod ihrer Mutter bricht die Medizinstudentin Nancy zu einer abgelegenen Bucht in Mexiko auf, die die Verstorbene vor vielen Jahren ebenfalls besucht hat. In Erinnerungen schwelgend, stürzt sich die junge Frau mit ihrem Surfbrett in die Wellen und saugt die Atmosphäre des idyllischen Ortes in sich auf. Kurz bevor sie einige Zeit später an den Strand zurückkehren kann, wird sie von einem Weißen Hai attackiert und muss sich fürs Erste auf einen umhertreibenden Walkadaver retten. Da das tote Tier allerdings nicht ausreichend Sicherheit bietet, schlägt sich Nancy unter Aufbietung all ihrer Kräfte zu einem kleinen Felsen durch, der einige hunderte Meter vor der Küste aus dem Wasser ragt. Während ihr Verfolger das Riff fortan umkreist, versucht die am Bein verletzte Surferin, einen Ausweg aus ihrer misslichen Lage zu finden.

„Mensch gegen Meeresräuber“ ist auch das Motto des 70er-Jahre-Klassikers „Der Weiße Hai“, der noch immer als König unter den Tierhorrorfilmen gilt. Mit „The Shallows – Gefahr aus der Tiefe“ eifert Genre-Handwerker Jaume Collet-Serra (Non-Stop, Unknown Identity, Orphan – Das Waisenkind) Steven Spielbergs Spannungsmeisterwerk nach, erreicht, wie zu erwarten war, aber nicht dessen Intensität. Ein Lob gebührt dem spanischen Regisseur dennoch, weil sich sein gradliniger Survival-Thriller angenehm abhebt von all den ermüdend-kalkulierten Trash-Filmen, die den Markt seit dem Erfolg der Syfy-Produktion „Sharknado“ überschwemmen. An die Stelle betont lächerlicher Eskapaden setzt Collet-Serra ein begrenztes Setting und einen nervenzehrenden Überlebenskampf, der mit kleinen, wirkungsvollen Schockmomenten garniert ist. Klare, lichtdurchflutete Bilder und Zeitlupenaufnahmen von Nancys Surf-Künsten vermitteln anfangs den Eindruck eines Werbeclips, wobei der Blick der Kamera immer wieder auf Blake Livelys durchtrainiertem Körper verweilt. Erfreulicherweise reduziert der Film seine Protagonistin allerdings nicht auf ihre optischen Reize, sondern zeichnet sie recht überzeugend als taffe Kämpferin, die nach den ersten Panikwellen planvoller vorgeht und sich in einer Szene mit einfachsten Hilfsmitteln verarztet. Panoramaeinstellungen vom einsamen Küstenabschnitt verdeutlichen, dass das sichere Ufer nicht weit entfernt ist und doch außer Reichweite liegt, während zahlreiche Close-Ups Intimität herstellen, was das Mitleiden des Zuschauers begünstigt. Gelungen ist auch der Einfall, der jungen Surferin auf dem Felsen eine verletzte Möwe an die Seite zu stellen, die zu einer Leidensgenossin wird – ähnlich dem Volleyball in der modernen Robinsonade Cast Away – Verschollen. Als kleine Enttäuschung erweist sich der Showdown, der mit seinen unglaubwürdigen Actioneinlagen übers Ziel hinausschießt und das bis dahin spannende B-Movie ein wenig ins Absurde abdriften lässt.

Blu-ray-Bildformat:1:2,39/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA/Russisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch/Türkisch/Dänisch/Estnisch/Finnisch/Lettisch/Litauisch/Norwegisch/Russisch/Schwedisch

DVD Extras: Entfallene Szenen, Featurettes

Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Featurettes

Christopher Diekhaus