The Green Knight

Länge:
130 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
29.07.2021
Regie:
David Lowery
Darsteller:
Dev Patel (Gawain), Alicia Vikander (Essel/Lady), Sean Harris (König Artus), Ralph Ineson (Grüner Ritter), Joel Edgerton (Lord) u. a.
Genre:
Fantasy , Abenteuer , Literaturverfilmung
Land:
USA, Irland, 2020

Bereits im 12. Jahrhundert entstanden die ersten Werke, die wir heute unter dem Begriff „Artusepik“ zusammenfassen. Erzählungen, die um den legendären britischen König Artus und seine berühmte Tafelrunde kreisen. Ihre Faszination haben die Stoffe auch heute nicht verloren, wie immer neue Film- und Fernsehadaptionen beweisen. Im Sommer 2020 etwa brachte Netflix die auf einer Graphic Novel basierende Fantasy-Serie „Cursed – Die Auserwählte“ an den Start, in der eine Heranwachsende mit besonderen Fähigkeiten ihrer Bestimmung folgt. Rund ein Jahr später findet mit „The Green Knight“ die von David Lowery geschriebene und inszenierte Bearbeitung der Rittersage „Sir Gawain and the Green Knight“ ihren Weg in die deutschen Kinos.


Worum es in „The Green Knight“ geht:


Von einem vorzeigbaren Edelmann ist Gawain, der Neffe König Artus', zunächst weit entfernt. Seinen Rausch schläft der trinkfreudige junge Mann nicht selten in Bordellen aus. Und wann immer es geht, turtelt er mit seiner Geliebten, der aus einfachen Verhältnissen stammende Essel, herum. Beim Weihnachtsfest am Hofe seines Onkels darf er zu seinem eigenen Erstaunen neben dem Herrscher sitzen und beobachtet von seinem Platz aus das unerwartete Auftauchen des mysteriösen Grünen Ritters. Eines Wesens, das Gawains über magische Kräfte verfügende Mutter herbeigerufen hat, damit ihr Sohn seine Tapferkeit demonstrieren kann. Der rätselhafte Besucher fordert die Anwesenden schließlich zu einem makabren Spiel heraus: Wer den Mut aufbringt, ihm einen Schlag zu versetzen, muss versprechen, dem Grünen Ritter, sollte er überleben, im nächsten Jahr die gleiche Chance einzuräumen. Gawain meldet sich freiwillig und haut dem Gast kurzerhand den Kopf ab. Zum Erstaunen der Tafelrunde erhebt sich der Fremde jedoch wieder, sammelt sein Haupt ein und reitet lachend davon. Im folgenden Winter ist für den inzwischen berühmt gewordenen Gawain der Moment gekommen, seinen Teil des Paktes einzuhalten. Entschlossen, seine Ehre zu bewahren, macht er sich auf den Weg zur Grünen Kapelle, wo er seinen Gegner treffen soll.


Lohnt sich der Film für dich?


Keine Frage, „The Green Knight“ spielt permanent mit Fantasy-Elementen. Und ja, der nach seinem Platz suchende Protagonist bricht in ein Abenteuer auf, bei dem er einige Gefahren meistern muss. Wer allerdings ein wenig mit dem Filmschaffen des Drehbuchautors und Regisseurs David Lowery („A Ghost Story“, „Elliot, der Drache“, „Saints – Sie kannten kein Gesetz“) vertraut ist, weiß, dass der US-Amerikaner die Dinge gerne etwas eigenwillig angeht. Nicht selten sprengt er in seinen Werken Konventionen. Eine auf große Schlachten und packende Spannungsszenen getrimmte Mission wie in Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“-Trilogie darf man hier keineswegs erwarten. Vielmehr entpuppt sich die Neuinterpretation der Gawain-Geschichte als betont langsam erzählte, eine unwirkliche Stimmung schaffende Heldenreise mit experimenteller Musikuntermalung. Lowery und Kameramann Andrew Droz Palermo gelingen immer wieder Bilder von poetisch-hypnotischer Qualität. „The Green Knight“ ist ein Film, der es einem nicht gerade leicht macht, emotional mitzugehen. Als atmosphärisches audiovisuelles Erlebnis besitzt er aber zweifelsohne eine ungewöhnliche Anziehungskraft.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (47. Woche 2021).