The Bastard Son & The Devil Himself

Serienstart:
28.10.2022
Staffel:
1
Folgen:
8
Länge der Folgen:
51 bis 53 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Colm McCarthy, Rachna Suri, Debs Paterson
Darsteller:
Jay Lycurgo (Nathan), Nadia Parkes (Annalise), Isobel Jesper Jones (Jessica), Karen Connell (Ceelia), Paul Ready (Soul), Emilien Vekemans (Gabriel), David Gyasi (Marcus Edge) u. a.
Genre:
Fantasy , Drama
Land:
Großbrittanien, 2022

Was, wenn du plötzlich die Schule abbrechen musst, aber nicht weil du Mist gebaut hast oder so – sondern vielmehr weil deine eigene Schwester dich umzubringen versucht und du abgeschoben wirst, aber zugleich auch trainierst, um deinen eigenen Vater töten zu können? So in etwa geht es Nathan in der britischen Netflix-Serie „The Bastard Son And The Devil Himself“, der als Sohn einer Fairborn- und einer Bluthexe zwischen die Fronten zweier zutiefst verfeindeter Clans gerät. Und dessen unauffindbarer Vater als mächtigste Hexe der Welt gilt – und außerdem als Herzensfresser! Die Geschichte einer etwas anderen Jugend …


Was dich in „The Bastard Son & The Devil Himself“ erwartet:


Seit seiner frühesten Kindheit – als er und seine Stiefschwester Jessica nach dem Suizid ihrer Mutter gefunden und zu ihrer Grandma gebracht wurden – wird Nathan bedachtsam vom Clan der Fairborn-Hexen überwacht. Denn bis zum Erhalt seiner Gabe an seinem 17. Geburtstag ist noch nicht klar, ob er nun eine Fairborn- oder eine Bluthexe ist. Und alle haben Angst, dass er genauso gefährlich werden könnte wie sein Vater Marcus Edge, der in Wolfsgestalt schon hunderte Hexen getötet hat und ihre Herzen verspeist, um ihre magischen Gaben in sich aufzunehmen. Dass Nathan überhaupt noch lebt, hat er wahrscheinlich bloß einer vagen Prophezeiung zu verdanken, die besagt, dass der Wolf von seinem eigenen Blut getötet wird.

Doch das war es auch schon fast an Annehmlichkeiten: Seine Schwester gibt ihm die Schuld für den Tod der Mutter und lässt ihn ihren Hass schon seit Jahren bei jeder Gelegenheit spüren, die anderen Fairborns sind distanziert bis feindselig. Nur seiner Mitschülerin Annalise scheint egal zu sein, wer er ist – doch die Zuneigung der beiden füreinander sorgt bloß für noch mehr Ärger bis hin zu einem lebensgefährlichen Angriff. Und als Nathan sich schließlich nicht mehr beherrschen kann und sich gewaltsam zur Wehr setzt, landet er zur Strafe am Arsch der Welt in einem Käfig und wird dort von der toughen Hexe Ceelia unter höchsten Qualen trainiert, um gegen seinen Vater bestehen zu können, wenn die Zeit schließlich gekommen ist. Wobei das tatsächlich erst der Anfang ist von all dem vielen Struggle, der noch vor ihm liegt.


Warum die blutrünstige Hexen-Serie mitreißend & faszinierend ist:


Während „The Imperfects“ mit dem Werbeversprechen „Coming-of-Rage-Story“ quasi gerade erst ein neues Genre eröffnet hat, steigt „The Bastard Son And The Devil Himself“ direkt voll darauf ein. Nathan ist wütend – genau das, wovor sich alle gefürchtet haben. Natürlich ist er das! Denn er hat alles Recht dazu. Immerhin wurde er sein ganzes bisheriges Leben lang mies behandelt, und das allein aufgrund seiner Herkunft. Dass er selbst inmitten dieser Wut versucht, das Richtige zu tun, ist wahrscheinlich bloß der Liebe zwischen ihm und Annalise zu verdanken. Und seiner Grandma, die trotz der Umstände immer zu ihm gehalten hat. Gefährlich ist da eher noch Annalise, bei der sich später zeigt, dass es noch viel kritischer wird, wenn sie wütend ist …

Uns erwartet hier ein turbulenter Ritt durch eine faszinierende magische Welt inmitten unserer Welt, durch menschliche Abgründe und vollkommen aus dem Ruder laufende Konflikte, durch neue Erfahrungen und Blickwinkel, die die Definition von Gut und Böse kräftig durcheinanderwirbeln. Und die Serie ist dabei absolut nicht zimperlich – das zeigt sich schon ganz zu Beginn, wo statt Rauch und Asche unzählige kleine Bluttropfen aus dem Schornstein des Hauses aufsteigen und herabregnen, in dem Nathans Mutter aufgefunden wird. Später gibt es so einige Szenen, bei denen es vollkommen nachvollziehbar ist, auch mal wegzusehen. Aber die Brutalität passt zur Wut, unterstreicht gewissermaßen mit Blut die Konsequenz der Taten, während der leicht schräge Humor etwas Leichtigkeit dazutut. Sogar bei der gruselig grausamen Jessica, die sich mit ihrer Fähigkeit als Gestaltwandlerin so manchen Scherz erlaubt. Und während wir eigentlich noch darauf warten, endlich mal den sagenumwobenen Wolf zu erleben, nimmt die Serie unverhofft an Fahrt auf, als der gewieft-sympathische Alchemist Gabriel dazukommt und das Abenteuer erst so richtig beginnt. In jeglicher Hinsicht.

Wollen wir nur hoffen, dass es dann auch weitergeht und Netflix „The Bastard Son And The Devil Himself“ nicht wie viele andere Serien nach der ersten Staffel wieder absetzt. Immerhin bietet die Romanvorlage von Sally Green noch Stoff für mindestens zwei Staffeln.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (43. Woche 2022).