Stranger Things (Staffel 2)

Serienstart:
27.10.2017
Staffel:
2
Folgen:
9
Länge der Folgen:
45-61 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Matt Duffer, Andrew Stanton, Shawn Levy, Rebecca Thomas, Ross Duffer
Darsteller:
Winona Ryder (Joyce Byers), David Harbour (Jim Hopper), Finn Wolfhard (Mike Wheeler), Millie Bobby Brown (Eleven), Gaten Matarazzo (Dustin Henderson), Caleb McLaughlin (Lucas Sinclair), Noah Schnapp (Will Byers), Sadie Sink (Max) u.a.
Genre:
Fantasy , Drama , Horror , Thriller , Science-Fiction
Land:
USA, 2016

Ein Jahr mussten sich die Fans gedulden, zu erfahren, was auf die Bewohner*innen von Hawkins zukommt. Ein Jahr ist nun auch in der mit Spannung erwarteten zweiten „Stranger Things“-Staffel vergangen seit den übernatürlichen Ereignissen der ersten Staffel. Gelingt es der erfolgreichen Mystery-Horrorserie mit dem unverwechselbaren 80er-Jahre-Charme, das Grauen in die Kleinstadt und in die Wohnzimmer rund um den Globus zurückkehren zu lassen? Wie meinen: auf ganzer Linie – perfekt inszeniert, äußerst durchdacht erzählt, großartig gespielt, famos ausgestattet, noch spannender und düsterer als zuvor.


Das erwartet dich in der zweiten „Stranger Things“-Staffel:


Herbst 1984: Alle haben noch mit den Auswirkungen der Ereignisse zu kämpfen. Die Traumata des letzten Jahres sind noch nicht verarbeitet. Besonders deutlich wird das bei Will. Die Entführung in die Schattenwelt lässt ihn nicht los. Regelmäßig wird er von düsteren Visionen heimgesucht, in denen er seine Heimatstadt Hawkins von einem schattenhaften Monster mit riesigen Spinnenbeinen bedroht sieht. Eine posttraumatische Belastungsstörung? Oder besteht weiterhin eine Verbindung zwischen ihm und der dunklen Seite? Seine Mutter Joyce schwankt zwischen neuem Lebensmut und zartem Glück in ihrer neuen Beziehung zu dem gutherzigen, wenn auch etwas einfachen Bob einerseits und übersteigerter, fast panischer Sorge um ihren Sohn andererseits. Wills bester Freund Mike trauert dem Verlust seiner übernatürlichen Freundin „Eleven“ nach, die seit ihrem finalen Kampf gegen den „Demogorgon“ verschwunden ist. Hat sie sich geopfert? Ist sie in die Schattenwelt gezogen worden? Oder wird ihr Schicksal weiterhin mit dem Schicksal von Hawkins verknüpft sein? Mikes Schwester Nancy kommt währenddessen nicht über den Tod ihrer Freundin Barb hinweg und leidet unter dem ihr auferlegten Schweigen gegenüber Barbs Eltern und die Freunde Dustin, Lucas, Mike und Will müssen die Basis ihrer Gemeinschaft neu ordnen, als die taffe neue Schülerin Max in ihre Klasse kommt und sich anschickt, Teil ihrer Gruppe zu werden. Können sie sie in die Geheimnisse des letzten Jahres einweihen? Es scheint, als seien alle Protagonist*innen des letzten Jahres weiterhin in einem „Dazwischen“ gefangen – physisch zurück in Hawkins, doch noch nicht gänzlich der Schattenwelt entkommen. Und spätestens als Dustin ein rasant wachsendes, echsenartiges Etwas bei sich aufnimmt, in Hawkins reihenweise Felder veröden und Wills Visionen der Schattenwelt immer plastischer und bedrohlicher werden, ahnen wir, dass sich das „Upside Down“ mit aller Macht zurückdrängt in den Alltag von Hawkins.


Lohnt sich das Weiterschauen der Serie für dich?


In den ersten 2 Folgen der zweite Staffel lassen sich die Macher der Serie, die Brüder Matt und Ross Duffer, etwas Zeit. Ein tiefes, aber nie langweiliges, weil virtuos inszeniertes Luftholen, bevor die Spannungskurve gekonnt angezogen wird. Denn das Böse der Schattenwelt findet nicht nur einen Weg zurück nach Hawkins, sondern gleich mehrere. Das erzählerische Universum wächst an – sowohl in der diesseitigen Dimension, als auch in der Parallelwelt. Dies schlägt sich im teils parallelen Erzählen in mehreren Handlungssträngen nieder, welche die Schöpfer der Serie miteinander verweben. Dass sich schon früh ein diffuses Unbehagen breitmacht, liegt auch daran, dass die Duffer-Brüder ihre ersten Folgen um Halloween verorten – der traditionellen Nacht des Gruselns. Wie schon in der ersten Staffel ist auch hier die Musik ein entscheidendes Element. Sie setzt dort bedrohliche Kontrapunkte, wo auf den ersten Blick nur Harmloses zu geschehen scheint. Die Kamera unterstützt dies mit Fokusverlagerungen, die den Zuschauenden vor Augen führt, dass sie zuvor nicht das Wesentliche erblickt haben. Die Gefahr schiebt sich gleichsam von den Rändern zurück ins Zentrum.

„Stranger Things“ behält auch in Staffel 2 seinen Kern bei: Millionen Fans weltweit lieben die Serie insbesondere für ihren unverwechselbaren 80er-Jahre-Charme. Reminiszenzen an unzählige Filme, Songs oder Computerspiele dieser wilden Pop-Dekade lassen die Nostalgiegefühle auch dieses Mal wieder ausufern. Zitate zu Filmhighlights der 1980er wie „Ghostbusters“, „Goonies“ und „Alien“, „Stand by Me“, „Terminator“, „Star Wars“ oder „Mad Max“ durchziehen erneut die Serie. Sogar Anleihen an „Der Exorzist“ (1973), die Verfilmung von Stephen Kings Roman „Es“ (1990) oder auch an „Die Nacht der lebenden Toten“ aus dem Jahr 1968 können ausfindig gemacht werden. Dies entspricht einer weiteren Tendenz der zweiten Staffel: Alles wird größer und vielschichtiger. Die Story wächst, der Bezugsrahmen wächst, auch die Protagonist*innen wachsen. Diese stimmige Weiterentwicklung des Hawkins-Kosmos auf verschiedenen Ebenen führt dazu, dass Stranger Things in seiner zweiten Staffel nicht das Schicksal unzähliger Serien erleidet, die nach einer furiosen Premierenstaffel nur noch als Schatten ihrer selbst daherkommen. Im Gegenteil: Mit „Stranger Things 2“ ist den Duffer-Brüdern eine äußerst durchdachte, facettenreiche, sehr unterhaltsame und stimmige Fortsetzung gelungen. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, dann können sich die Fans schon darauf freuen, wie es mit der Kleinstadt Hawkins und der Bedrohung aus der Schattenwelt weitergeht. Also: Aufatmen – liebe Stranger-Things-Gemeinde – es wird neues Futter zum „Binge Watchen“ geben.


Lust auf mehr „Stranger Things“? Hier findest du alles zu Staffel 1, Staffel 3 und zur neusten Staffel 4.

Robert Herfurtner

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (43. Woche 2017).