Scream (2022)

Länge:
114 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
13.01.2022
Regie:
Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Darsteller:
Melissa Barrera (Sam Carpenter), Jenna Ortega (Tara Carpenter), Neve Campbell (Sidney Prescott), David Arquette (Dewey Riley), Courteney Cox (Gale Weathers) u.a.
Genre:
Horror , Thriller
Land:
USA, 2022

Nur wenige Horrorfilme waren in den letzten dreißig Jahren ähnlich einflussreich wie Wes Cravens Slasher „Scream – Schrei!“ (1996). Das Erfolgsrezept des legendären Streifens: Spannung gepaart mit ironischen Anspielungen. Bezug genommen wird nicht nur auf bekannte Horrorwerke und Regeln des Horrorkinos, sondern im Folgenden auch immer wieder auf sich selbst – drei Fortsetzungen und eine Fernsehserie standen bisher auf dem Konto! Nach dem Tod des bei allen Filmen Regie führenden Craven schien das Ende nah. „Scream 4“ schlug aber wider Erwarten doch nicht das letzte Kapitel auf. Unter der kreativen Leitung von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett kommt mit Teil 5 nun ein selbsternanntes Requel auf die Leinwand.


Worum es im Film „Scream“ geht:


Anders als sonst stehen nicht mehr die bislang stets von unterschiedlichen Ghostface-Mördern verfolgte Sidney Prescott und ihr Umfeld im Zentrum, sondern neue Figuren aus der Kleinstadt Woodsboro – dem Ort, an dem alles seinen Anfang nahm. Dort erhält die Teenagerin Tara Carpenter eines Abends einen Anruf mit grauenhaften Folgen. Zuerst muss sie Fragen über den Horrorfilm „Stab“ beantworten, der auf Sidneys Erfahrungen aus Teil 1 basiert. Kurz darauf wird sie von einer unbekannten Person in Ghostface-Verkleidung mit einem Messer attackiert. Als ihre ältere, aus Woodsboro geflüchtete Schwester Sam erfährt, dass Tara dem Tod nur haarscharf entkommen ist, macht sie sich mit ihrem Freund Richie umgehend auf den Weg in ihre Heimat. Da sie den Grund für den Angriff zu kennen glaubt, legt sie am Krankenhausbett ein erschütterndes Geständnis ab: Als Kind fand sie zufällig heraus, dass der Mann, der ihre Mutter geheiratet hatte, nicht Sams Vater ist, sondern der berühmt-berüchtigte Billy Loomis. Jener brutale Killer und Ex-Lover von Sidney Prescott, der zusammen mit seinem Kumpel Stuart Macher die erste Mordserie in Woodsboro lostrat. Um das frische Blutvergießen zu beenden, wenden sich Sam und Richie an Dewey Riley, der die früheren Gemetzel hautnah miterlebt hat. Aus dem Polizeidienst ist der ehemalige Sheriff inzwischen allerdings ausgeschieden und zeigt sich anfangs wenig begeistert über den Besuch. Nur widerwillig erklärt er sich bereit, den jungen Leuten bei der Suche nach dem neuen Schlitzer zu helfen. Als die Lage immer dramatischer wird, schalten sich auch die beiden alten Bekannten Sidney und Gale Weathers, Deweys Verflossene, in die Schnitzeljagd ein.


Lohnt sich Teil 5 für dich?


Schon der nackte, ohne eine Zahl auskommende offizielle Titel deutet es an: „Scream“ bezieht sich sich vor allem auf den Reihenursprung. Mehrfach verneigen sich die Regisseure mit nachgestellten Szenen vor dem Hit von 1996 und treiben das dort etablierte Spiel mit den Genreregeln munter weiter. Neue Gruseltrends wie  der sogenannte „elevated horror“ – Filme, die im Schauergewand eine komplexe, emotional tiefschürfende Geschichte erzählen wollen – werden aufgegriffen. Auch Hollywoods Remake- und Fortsetzungswahn bekommt sein Fett weg. Und sogar das Verhältnis zwischen Fans, Filmen und deren Schöpfer*innen gerät auf sarkastische Weise in den Blick. Außerdem geht es in den Gesprächen der Hauptfiguren regelmäßig darum, wie sich der fünfte Teil in die Reihe einfügt.

Aber, wer steckt denn nun hinter der Ghostface-Maske? Eine (immer noch) spannende Frage. Gerade in der zweiten Hälfte häufen sich jedoch erzwungen daherkommende Wendungen. Manches muss zurechtgebogen werden, damit das große Finale so stattfinden kann, wie der Film es uns präsentiert. Und natürlich zeigen sich die Figuren in ihrem Handeln manchmal verblüffend inkonsequent. Anhänger*innen der „Scream“-Reihe dürften sich allerdings über die Auftritte vertrauter Charaktere freuen. Vor allem Sidney und Gale werden aber nicht gerade elegant in die Geschichte eingebaut. Die Macher fahren das Franchise mit dem fünften Kapitel unter dem Strich nicht an die Wand, legen vielmehr einen ordentlichen, sich selbst reflektierenden, auf Diversität achtenden Horrorfilm vor, der auch für Beginner geeignet ist.


Unser Fazit zu „Scream“:


Wer das Franchise feiert, kommt auch dieses Mal auf seine Kosten, sollte aber trotzdem gewarnt sein. Denn Ideen, die sich nicht an den Mustern des Originals orientieren, sind im neuen „Scream“ selten. Bettinelli-Olpin und Gillett liefern solide Arbeit ab, servieren dem Publikum einige kompromisslose Morde, kreieren jedoch keine Schockeffekte, die lange nachwirken. Manche Tricks lassen sich einfach zu leicht durchschauen.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17. Woche 2022).