Ride Your Wave

Länge:
95 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
23.07.2020
Regie:
Masaaki Yuasa
Darsteller:
Ryôta Katayose (Minato), Rina Kawaei (Hinako), Honoka Matsumoto (Yôko), Kentarô Itô (Wasabi) u. a.
Genre:
Animation , Love Story
Land:
Japan, 2019

Der japanische Anime-Regisseur Masaaki Yuasa („Mind Game“, „Genius Party“) ist eigentlich bekannt für seine optische Experimentierfreude, die bisher für ungewohnte Bildfeuerwerke in seinen Filmen gesorgt hat. In „Ride Your Wave“ scheint er sich damit stark zurückzunehmen – um sich dafür ganz auf seine Hauptcharaktere und ihre faszinierende Liebesgeschichte zu fokussieren. Die ist hier nämlich auch alles andere als gewöhnlich …

Und das nicht nur, weil hier zwei sehr unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen: Denn während Minato als Feuerwehrmann ein wahrer Held ist und auch sonst in so ziemlich jeder Hinsicht perfekt zu sein scheint, ist Hinakos einzige Stärke das Surfen. Alles andere in ihrem Leben droht ihr immer wieder zu entgleiten – von ihrer immer noch nicht fertig eingerichteten Wohnung bis hin zum neuen Studium, das sie gerade etwas überfordert. Doch als sie dann Minato kennenlernt, nachdem er sie bei einem Brand gerettet hat, fühlt sie sich ruhig und sicher bei ihm. Die beiden werden schnell ein Paar und verbringen eine traumhafte Zeit miteinander. Während Hinako viel von Minato lernt, bringt sie ihm das Surfen bei. Aber dann geht er eines Tages allein ins Wasser und wird von den Fluten verschlungen. Hinako ist am Boden zerstört und es fühlt sich an, als wäre auch ihr Leben vorbei. Bis sie wenig später plötzlich Minatos Gestalt in einem Wasserglas entdeckt. Und danach überall dort, wo Wasser ist. Denn offenbar hat sein Geist noch eine Aufgabe zu erfüllen: Hinako zu unterstützen, bis sie so weit ist, „auf ihrer eigenen Welle zu reiten“.

Auf diese Liebesgeschichte muss man sich einlassen wollen. Und es ist mehr als nachvollziehbar, wenn man „Ride Your Wave“ eher kritisch sieht. Immerhin hängt der Film noch sehr an veralteten Rollenklischees und scheint damit nicht so ganz im Jahr 2020 angekommen zu sein – gerade mit Minato in seiner tadellosen männlichen Beschützerrolle. Doch nimmt man diese Schwäche einfach mal so hin, lässt einen Yuasa mit seiner liebevollen Inszenierung für einen Moment in eine andere Welt eintauchen. Mit einer schönen Liebesgeschichte, sympathischer Situationskomik und einigen hilfreichen Gedanken, um nach einer verlorenen Liebe wieder neuen Lebensmut zu finden. Wenn du auf Animes stehst und es auch mal kitschig sein darf, wirst du mit „Ride Your Wave“ vermutlich eine gute Zeit haben.

Marius Hanke

Anbieter

FilmverleihKazé