Reservation Dogs (Staffel 2)

Serienstart:
01.02.2023
Staffel:
2
Folgen:
10
Länge der Folgen:
24-32 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Sterlin Harjo, Erica Tremblay, Danis Goulet, Tazbah Chavez, Blackhorse Lowe
Darsteller:
Devery Jacobs (Elora), D’Pharao Woon-A-Tai (Bear), Lane Factor (Cheese), Paulina Alexis (Willie Jack), Zahn McClarnon (Big) u. a.
Genre:
Komödie , Drama , Jugend
Land:
USA, 2022

Mal extrem witzig und dann schlagartig wieder tiefgründig – dadurch hatte sich schon die erste Staffel der Serie ausgezeichnet. Und genau das setzen die Filmemacher*innen auch in der zweiten Staffel konsequent fort. Gerade die ersten Episoden wirken zwar zunächst ein wenig zäh, aber auch diese enthalten grandiose Momente oder Sequenzen. Denn wie schon zuvor dürfen sich die Menschen in dieser Serie menschlich zeigen und Fehler machen.


Worum es in Reservation Dogs (Staffel 2) geht:


Die Ausbruchsversuche sind gescheitert. Eigentlich wollten die vier Freund*innen Bear, Elora, Willie Jack und Cheese gemeinsam nach Kalifornien reisen und das Reservat in Oklahoma verlassen, in dem sie leben und in dem sie keine Zukunft für sich sehen. Am Ende hat nur Elora mit der gleichaltrigen Jackie aus einer anderen Clique den Aufbruch gewagt und die anderen sind zurückgeblieben. Bear ist frustriert. Ein Job ist immer noch nicht in Aussicht. Willie Jack ist besessen von dem Gedanken, durch einen Fluch Unheil über Jackie gebracht zu haben und diesen nun wieder aufheben zu müssen. Und Eloras und Jackies Reise geht tatsächlich schneller als geplant zu Ende. Back to the roots. Und das ist nicht immer einfach.


Lohnt sich das Schauen der zweiten Staffel für dich?


Mit einer großen Sympathie folgt die Handlung vor allem den Protagonist*innen bei ihrem Versuch, ihr Leben in den Griff zu bekommen und ihren Weg zu finden. Dabei konzentriert sich die Serie nicht nur auf Bear, Elora, Willie Jack und Cheese, sondern bezieht immer auch deren Umfeld mit ein. Gerade dies macht den Reiz von „Reservation Dogs“ aus. Es wirkt nie so, als ob die Jugendlichen sich in einem luftleeren Raum befinden würden, denn im Unterschied zu vielen anderen Jugendfilmen ist es hier gerade nicht so, dass die Erwachsenen ausgeklammert werden. Im Gegenteil: Alle sind miteinander verbunden. Und selbst wenn es mal um die erwachsenen Nebenfiguren geht, dann geht es irgendwie immer auch um die Kinder. Eng damit verbunden ist der Blick auf Traditionen und Rituale, die hier ganz ohne Ethno-Kitsch, dafür aus der Innensicht und einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Selbstironie erzählt werden. Dass es hier auch Begegnungen mit Geistern gibt, ist eigentlich gar nicht der Rede wert. Die Spirits sind ganz organisch in das Geschehen eingebunden. Ebenfalls treu bleibt sich die Serie bei ihren Kernthemen: Mit zahlreichen Seitenhieben führt sie Stereotype und Rassismus vor Augen, aber nicht aufdringlich und immer noch so, dass das Lachen darüber im richten Moment im Halse stecken bleibt. Darüber hinaus ist das Abschiednehmen omnipräsent. Mal ist es die Trauer um verlorene Freund*innen oder Familienangehörige, mal der Wunsch, fortzuziehen. Und dann ist da oft eben noch der ebenso starke Wunsch, nicht zu gehen und mit jener Gemeinschaft verbunden zu bleiben, in der die Protagonist*innen aufgewachsen sind und vor der diese Serie sich auch so aufrichtig verneigt.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (5. Woche 2023).