Orphan: First Kill

Länge:
99 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
08.09.2022
Regie:
William Brent Bell
Darsteller:
Isabelle Fuhrman (Esther/Leena), Julia Stiles (Tricia Albright), Rossif Sutherland (Allen Albright), Matthew Finlan (Gunnar Albright), Hiro Kanagawa (Detective Donnan) u. a.
Genre:
Thriller , Horror
Land:
USA, Kanada, 2022

Kinder sind häufig kleine Monster – zumindest im Horrorfilm. Mit diesem im Genre schon lange beliebten Motiv spielt auch der 2009 veröffentlichte Schocker „Orphan – Das Waisenkind“, der am Ende allerdings mit einer krassen Offenbarung aufwartet. Das in einer Familie für Angst und Schrecken sorgende Adoptivmädchen Esther entpuppt sich als erwachsene Frau, die aufgrund einer seltenen Hormonstörung deutlich jünger aussieht. 13 Jahre nach Veröffentlichung des psychologisch nicht sehr ausgefeilten, aber sauber gespielten und inszenierten Thrillers erscheint mit „Orphan: First Kill“ ein zweiter Film, der die Vorgeschichte der unheimlichen Mörderin erzählt.


Worum es in „Orphan: First Kill“ geht:


Estland, 2007: Ihre ungewöhnliche Krankheit lässt die in einer Psychiatrie festgehaltene Leena wie ein kleines Mädchen erscheinen. Harmlos ist die tatsächlich schon über 30-jährige Insassin aber keineswegs. Bei ihrem sorgsam geplanten Ausbruch geht sie über Leichen und sucht fortan nach einer Möglichkeit, unterzutauchen. Als sie das Foto der spurlos verschwundenen, ihr selbst ähnelnden US-Amerikanerin Esther Albright entdeckt, gibt sich Leena als die Vermisste aus und landet nur wenig später im Schoß der völlig überrumpelten Familie. Mutter Tricia riecht jedoch schnell, dass irgendetwas faul ist.


Warum „Orphan: First Kill“ gegen den Vorgänger abstinkt:


Keine leichte Aufgabe: Die inzwischen längst erwachsene Isabelle Fuhrman in ein Mädchen zu verwandeln, stellte die Macher*innen rund um Regisseur William Brent Bell vor einige Herausforderungen, zumal sie auf Computereffekte verzichten wollten. Makeup, perspektivische Tricks und zwei Kinderdoubles sollen am Ende dafür sorgen, dass die Hauptdarstellerin jung genug wirkt. Streng genommen klappt das nicht immer, was aber nur wenig stört. Eine ganze Weile folgt das Prequel fast sklavisch dem Pfad des ersten Teils. Ungefähr zur Hälfte knallt uns „Orphan: First Kill“ allerdings einen schockierenden Twist vor den Latz, der ein knackiges Katz-und-Maus-Spiel lostreten könnte. Die Betonung liegt auf könnte! Denn weder Bell noch Drehbuchautor David Coggeshall schaffen es, den Paukenschlag richtig auszunutzen. Die Inszenierung beschränkt sich im Folgenden auf 08/15-Kniffe und erzeugt dadurch nur selten echte Spannung. Der Plot hangelt sich nach der überraschenden Wendung meistens von einer naheliegenden Idee zur nächsten. Obwohl Isabelle Fuhrman, wie schon im Vorgänger, als betrügerische Killerin angsteinflößend ist, geht dem Film mehr und mehr die Luft aus.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (2. Woche 2023).