One Piece (Staffel 1)

Es sind großartige Zeiten für Comic- und Manga-Fans: Denn immer mehr Geschichten finden Jahrzehnte nach ihren Anfängen nun den Weg in die Film und Serien-Welt und werden dabei überraschend fantastisch umgesetzt. „Alita: Battle Angel“ und „Sandman“ haben bereits bewiesen, wie es geht. Und „One Piece“ reiht sich nun nahtlos ein mit einer Serie, die nicht nur für Hardcore Fans ein Riesenspaß ist.

Was dich in der Netflix-Serie „One Piece“ erwartet?

Seit seiner Kindheit verfolgt Monkey D. Ruffy seinen großen Traum: den legendären Schatz von Gold Roger – den „One Piece“ – zu finden und damit König der Piraten zu werden. Natürlich traut ihm niemand zu, dass er das Zeug dafür hat. Und auch sein großes Vorbild Shanks, der mit seiner Piraten-Crew immer wieder in Ruffys Heimatstadt anlegt, rät ihm dazu, zumindest vorerst die Füße still zu halten. Doch all das schreckt Ruffy nicht ab. Außerdem gelangt er zufällig in die Hände einer Teufelsfrucht, die ihm besondere Stärke verleiht und dafür sorgt, dass er seinen Körper beliebig verbiegen und in die Länge ziehen kann. Das Ganze hat allerdings einen fiesen Nachteil: Er wird nie wieder schwimmen oder sich überhaupt unter Wasser bewegen können. Natürlich lässt er sich davon ebenso wenig beeindrucken und sticht schließlich mit einem kleinen Boot in See, um seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Einen richtigen Plan hat er dabei nicht – aber das Schicksal scheint es gut mit ihm zu meinen: Schon bald trifft er auf den aufstrebenden Schwertkämpfer Zorro und die geschickte Diebin und Navigatorin Nami, gemeinsam stehlen sie aus einer Marinebasis eine wertvolle Karte zur berüchtigten Grandline und ehe sie sich versehen, sind sie eine eingeschworene Crew – auch wenn das außer Ruffy eigentlich niemand wollte.

Später kommt dann noch der fantasiereiche Geschichtenerzähler und Schleuder-Scharfschütze Lysop dazu und kurz darauf der feinfühlige Koch Sanji, der, wenn es hart auf hart kommt, durchaus auch deftig servieren kann. Das muss er dann auch bald, da die Strohhutbande inzwischen nicht nur die Marine im Nacken, sondern dazu noch einige mächtige Piraten gegen sich aufgebracht hat. Und der Weg bis zur Grandline, wo irgendwo der One Piece versteckt sein soll, hält ebenso große Herausforderungen bereit.

Lohnt sich die Manga-Verfilmung für mich?

Wer die Mangas und/oder die Animes mag, wird „One Piece“ vermutlich lieben, denn die Realserie ist fantastisch umgesetzt und Ruffy und seine Freund*innen werden so verkörpert, dass wir sie sofort (erneut) ins Herz schließen. Solltest du bislang noch nie etwas von der Strohhutbande gehört haben, ist das aber auch kein Problem: Die Serie lohnt sich für alle, die Lust auf eine einzigartige Abenteuerreise mit ungewöhnlichen Charakteren haben. Allein Ruffys unerschöpflicher Mut, sein anfangs vollkommen naiv wirkender Glaube an seinen großen Traum und sein schelmisches Lächeln sind so ansteckend, dass wir am liebsten selbst aufspringen und uns auf die aufregende Schatzsuche begeben wollen. Überhaupt dreht sich in „One Piece“ viel darum, sich eben nicht von Selbstzweifeln hemmen zu lassen, sondern einfach sein Ding durchzuziehen, ganz egal ob dich andere für verrückt halten oder nicht. Und wenn Hindernisse auftauchen oder auch mal längere Umwege zu nehmen sind, dann Augen auf und durch. Denn wie hat es Shanks so schön auf den Punkt gebracht: „Wenn dir der Pfad zu dem, was du willst, zu einfach erscheint – dann ist es der falsche Pfad.“ Hast du dann noch die richtigen Menschen an deiner Seite, die ebenfalls für ihre Träume einstehen und auf deren Beistand du ebenso vertrauen kannst wie sie auf deinen: ja, geil!

In der fantasievollen und liebevoll durchgeknallten Welt von „One Piece“, wo allein die vielseitigen Kräfte der Teufelsfrüchte für so manche Überraschung sorgen, ist es natürlich noch mal etwas anders als in unserem eigenen Leben. Umso mehr Spaß macht es, darin einzutauchen, die Eindrücke zu genießen und womöglich den einen oder anderen guten Impuls mitzunehmen. Von unserer Seite aus auf jeden Fall eine unbedingte Empfehlung – der Hype um die Serie ist absolut berechtigt.

Marius Hanke