Alita: Battle Angel 

Film: Alita: Battle Angel 
Länge:
118 Minuten (Blu-ray: 123 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
14.02.2019
Regie:
Robert Rodriguez
Darsteller:
Rosa Salazar (Alita), Christoph Waltz (Ido), Keean Johnson (Hugo), Mahershala Ali (Vector), Jennifer Connelly (Chiren), Jackie Earle Haley (Grewishka), Ed Skrein (Zapan) u. a.
Genre:
Science-Fiction , Action
Land:
USA, Argentinien, Kanada, 2019

Jahrzehnte nach dem Start der Manga-Serie findet „Alita: Battle Angel“ endlich ihren Weg auf die große Kinoleinwand. Das Warten hat sich jedenfalls gelohnt, denn Star-Regisseur Robert Rodriguez schafft es tatsächlich, die umfangreiche Story der Cyborg-Heldin aufs Wesentliche zu fokussieren und in einer den spektakulären Kämpfen ebenbürtigen Geschwindigkeit den Weg des verlorenen Mädchens zum Rache-Engel zu ebnen. Erzählerisch geschickt, mit einem großartigen Look und hoffentlich einer baldigen Fortsetzung.

Auf dem Schrottplatz von Iron City findet der Cyborg-Tüftler Ido den Kopf eines Mädchens und beschließt, ihr einen neuen Körper zu schenken. Obwohl ihr Gehirn vollkommen intakt ist, kann sie sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern und lebt nun als Alita unter Idos Obhut. Sie ist sofort fasziniert von der turbulenten Vielfalt der Stadt und auch vom Anblick Zalems – jener unerreichbaren Himmelsstadt, die direkt über ihnen thront und von wo aus ihr Körper auf den Schrottplatz gelangt sein muss. Über den jungen Schrottsammler Hugo bekommt sie einen Einblick in die Zusammenhänge und vielen Ungerechtigkeiten in Iron City, und er hilft ihr dabei, mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden. Ido versucht das zu verhindern, weil er weiß, welche Gefahren all das mit sich bringt – aber natürlich hören die Teenager nicht auf ihn. Und so findet Alita schließlich heraus, dass sie eigentlich eine Kriegerin ist, dazu ausgebildet, die rücksichtslose Herrschaft von Zalem zu stürzen. Doch je mehr sie herausfindet, desto stärker versucht eine schier allmächtige Macht von dort oben, sie und ihre Freunde zu vernichten.

Fast 20 Jahre lang saß Regie-Legende James Cameron (Avatar, Aliens – Die Rückker, Terminator) auf den Rechten für die Verfilmung von „Battle Angel Alita“, ohne jedoch die Zeit dafür zu haben. Nun hat er sich schließlich auf die Mitarbeit am Drehbuch beschränkt und dafür seinem geschätzten Kollegen Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“, „Sin City“, Machete) den Regie-Sessel überlassen. Für Fans der Manga-Serie eine harte Wartezeit, die sich dafür umso mehr gelohnt hat, denn der Film ist absolut großartig geworden und das wäre in der Form wahrscheinlich vor einigen Jahren noch gar nicht möglich gewesen.

Rodriguez greift tief in die Trickkiste und inszeniert sowohl die Cyberpunk-Kulisse als auch die blitzschnellen Kampfsequenzen mit optischer Wucht und viel Liebe zum Detail. Schon mit den ersten Schritten Alitas kann man ganz in dieser faszinierenden Welt versinken und auch die anfangs sympathisch-naive Teenagerin hat man sofort ins Herz geschlossen. In anderen Berichten über den Film wurde zwar die Entscheidung kritisiert, Hauptdarstellerin Rosa Salazar (Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone) mit animierten Manga-Augen auszustatten – aus Fan-Perspektive dagegen war es die einzig richtige Entscheidung. Es überrascht tatsächlich, wie gut Rodriguez Adaption dem Original gerecht wird und wie schnell man sich wieder voll und ganz heimisch fühlt. Obwohl die Story natürlich stark gekürzt werden musste und die Charakterentwicklung manchmal ein wenig schnell geht, ist der Film von vorne bis hinten schlüssig und macht einfach Spaß – besonders mit 3D-Brille auf der Nase.

Auch der Cast hat sich gewaschen: Christoph Waltz (Django Unchained, Der Gott des Gemetzels, Wasser für die Elefanten) wirkt mit den übervorsorglichen Papa-Allüren von Ido superniedlich und spielt wie immer brillant, Keean Johnson gibt als verwegen-charmanter Hugo den perfekten Sparring-Partner für die in ihren unschuldig-tödlichen Bann ziehende Rosa Salazar und Oscar-Preisträger Mahershala Ali (Moonlight) wechselt hier mühelos in rücksichtslose Coolness und zeigt damit noch einmal eine ganz andere Facette als kürzlich erst in Green Book. Es gibt einfach nichts zu meckern – „Alita: Battle Angel“ bietet eine geradezu perfekte Mischung aus Action und Herz, aus optischem Überschwang und Präzisionsarbeit, aus Mitfiebern und überrascht werden. Bleibt nur zu hoffen, dass bald ein zweiter Teil auf diesem Niveau anschließen wird.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch

Untertitel: Deutsch, Französisch, Engl. f. Hörg

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31. Woche 2019).